Virtuelle TK-Anlagen

Teamfon will mehr indirekte Partner

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
Die 2005 gegründete und in München ansässige Teamfon GmbH will die direkten Vertriebstätigkeiten zurückfahren und künftig vorwiegend auf indirekte Vertriebspartner setzen. Vor allem Fachhändler und Systemhäuser mit IT-Hintergrund stehen für den IP-Centrex-Anbieter im Fokus.

Seit 2009 vertreibt Teamfon seine Lösungen zum Teil auch über Partner. Dazu bietet das Unternehmen die virtuelle TK-Anlage "TeamSIP Centrex" nicht nur unter eigenem Brand an sondern gibt den Händlern die Möglichkeit, das Angebot auch unter einem eigenen Label zu vermarkten. So hat Teamfon 2011 zum Beispiel auch eine Kooperation mit dem Cloud-Distributor Acmeo geschlossen, der unter anderem das Agmeo "cloudPhone" vermarktet.

Programmierungen für spezielle Kundenbedürfnisse lassen sich bei einer Cloud-TK-Anlage üblicherweise einfach darstellen.
Programmierungen für spezielle Kundenbedürfnisse lassen sich bei einer Cloud-TK-Anlage üblicherweise einfach darstellen.
Foto: WavebreakMediaMicro - Fotolia.com

Den Vertrieb unter eigenem Label hat zum Beispiel das Systemhaus Michgehl & Partner, das die VoIP-Lösung von Teamfon unter dem Namen "OfficePhone" an seine Kunden vermarktet, bereits für sich entdeckt. Vor der Zusammenarbeit mit Teamfon hatte das Systemhaus, das sich auf IT-Services für Anwaltskanzleien spezialisiert hat, keine Berührung mit TK-Anlagen. "Wir haben uns für das Angebot unter einem eigenen Label entschieden, da wir auf diese Art gegenüber unseren Kunden keinen Drittanbieter an Bord holen", begründet der zuständige Vertriebsmitarbeiter des Systemhauses die Entscheidung. Einer der Vorteile für die Kunden seien auch die von Michgehl & Partner programmierten passenden Schnittstellen zu den eigenen Branchenlösungen. Gehostet wird OfficePhone bei Teamfon und die technische Betreuung übernimmt der Systemhauspartner. Teamfon habe das Systemhaus auch bei der Vertragsgestaltung der Serviceverträge und bei der Anpassung der AGBs hilfreich unterstützt. Umfangreiche Produktschulungen seien nicht nötig gewesen, denn "die Anlage erklärt sich von alleine", ergänzt der Vertriebsmitarbeiter des Systemhauses.

Die Partnermodelle

Wenn nur alles so einfach wäre, wie das Verkaufen von digitalen Telefonanlagen. "Unseren eigenen Vertrieb steuern wir in Richtung Endkunden ausschließlich über Google AdWords", antwortet Thomas Kupec, Geschäftsführer der Teamfon GmbH, auf die Frage nach dem eigenen Außendienst. Anschließend erfolgt die telefonische Kontaktaufnahme mit den Interessenten. Bisher generiert das Unternehmen mit dieser Strategie zwei Drittel des Umsatzes mit Direktgeschäft und ein Drittel über indirekte Partner.

Um sich als Unternehmen noch gezielter auf die Technik konzentrieren zu können, will Teamfon dieses Verhältnis mindestens umkehren den Partnervertrieb ausbauen. Vor allem Systemhäuser, die die IP-Centrex-Lösung noch durch eigene Angebote für ihre Kunden veredeln können, sind das Ziel. Und hier zählt nach Aussagen der beiden Teamfon Geschäftsführer Thomas Kupec und Thomas Weiß nicht die Masse, sondern eben das technische Know how. Die Systemhäuser, die als Centrex- oder Whitelabel-Partner fungieren bei einer erfolgreichen Zusammenarbeit eine branchenübliche Provision. Auch die Unterstützung bei spezifischen Wünschen sagt der Hersteller den Systemhauspartnern zu.

- Die klassischen Centrex Partner vertreiben die virtuelle TK-Anlage unter dem Brand "TeamSIP Centrex" des Herstellers und installieren die dazu nötigen Endgeräte. Der Support und die Rechnungsstellung laufen bei dieser Partnerstufe über Teamfon.

- In der nächsten Partnerstufe, den White Label Partnern, können die Systemhäuser die Lösung unter eigenem Namen vertreiben, wozu Teamfon ihnen eine exklusive Plattform zur Verfügung stellt. Diese Partner übernehmen selbst den First Level Support sowie die Rechnungsstellung. Teamfon stellt den Betrieb der Plattform sicher und leistet den Second Level Support.

- Für Systemhäuser, die die angebotene White Label Plattform in ihrem eigenen Rechenzentrum betreiben wollen, bietet Teamfon den Status des OEM-Partners an. TeamSIP wird bei dieser Konstellation von Namen und Layout angepasst und in diesem Fall ist das Systemhaus für den Betrieb sowie für die Weiterleitung in das öffentliche Netz verantwortlich.

Interessierte Fachhändler können sich für erste Informationen auch an Acmeo wenden oder sich zu einem der mehrmals jährlich abgehaltenen Workshops des Distributors anmelden.

Ein zweiter Vertriebsweg, zu dem Teamfon bereits Kontakte aufgebaut hat, sind kleine, vorwiegend regionale Carrier. Hier hat das Unternehmen vor allem Stadtnetzbetreiber im Visier.

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