Damals wie heute

Technik-Dinosaurier, die nicht aussterben wollen

Dan Tynan arbeitet als Autor für Infoworld und PCWorld.

Faxgerät

Aller Fortschritte im Bereich des Internet-Fax und etlicher hochwertiger Scanner zum Trotz: diese Büromaschine der 1980er Jahre weilt noch immer unter uns - und knapp eine halbe Million neue Geräte wurden allein in den letzten 12 Monaten gekauft. Und zwar nicht nur von Leuten, die noch mit Schulterpolstern herumlaufen und Cyndi-Lauper-Kassetten hören. Diese kreischenden, nervigen Geräte begeistern noch immer vor allem Immobilienmakler, Anwälte, Versicherungsfirmen und andere Personen und Organisationen, die stets höchst besorgt um die Echtheit unterschriebener Dokumente sind, sofern diese nicht mit reiner, feiner Tinte gesetzt wurde.

"Die unglaubliche Haltbarkeit der Faxgeräte bestätigt unter anderem, dass die digitale Signatur gescheitert ist", sagt Ross Rubin, Analytiker beim US-Marktforschungsunternehmen NPD Group. "Mit der könnten wir ansonsten ganz umstandslos Vetragskopien oder ähnliche wichtige Dokumente per E-Mail verschicken. Aber genau wie bei elektronischen Zählmaschinen, die bei Wahlen zum Einsatz kommen, bleibt immer ein gewisses Skepsis-Level in der Bevölkerung, die an der Realisierbarkeit von digital beglaubigten Dokumenten zweifelt."

Ein Schritt in die richtige Richtung könnte der neue E-Brief der deutschen Post sein, der das Versenden rechtsgültiger Dokumente per Mail ermöglicht. Ob diese Technologie die veralteten Faxgeräter aber tatsächlich endlich vom Thron stoßen kann? Das muss sich erst beweisen. Auf alle Fälle sollte man aber die Worte von Steve Adams berücksichtigen, dem Vize-Marketing-Präsidenten von Protus, der Muttergesellschaft des Online-Fax-Dienstes MyFax:

"Faxgeräte sind ja sowas von 80s. Wenn Sie noch immer eines benutzen, sollten Sie es schnellstmöglich in die angestaubte Kellerkiste zu den Schienbeinwärmern und dem VHS-Exemplar von The Breakfast Club stellen. Wechseln Sie lieber zu einem Internet-Fax-Dienst."

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