Hoffnung wegen USA und Kundenzahl

Telekom weiter mit Umsatzrückgang

08.05.2013

EUROPA-SPARTE KANN SICH KONJUNKTUREINBRUCH NICHT ENTZIEHEN

Im April hatte T-Mobile USA einen der Hauptgründe für den Kundenschwund abstellen können - das Fehlen des begehrten iPhones im Programm. Als letzter der vier großen landesweiten Anbieter hat nun auch die Telekom-Tochter diesen Verkaufsschlager. Auch der andere Grund für die Abwanderung ist in Arbeit: die Netzqualität. Das Netz wird ausgebaut. Gemeinsam mit MetroPCS wird T-Mobile zudem die Billigstrategie weiterfahren. Niedrig-Tarife bei gleichzeitig wegfallenden Subventionen für neue Handys sollen Kunden anlocken.

Düster sieht die Europa-Sparte aus. In mehreren südeuropäischen Ländern hatten Regulierer niedrigere Preise erzwungen. Auch zeigen sich Kunden angesichts des Konjunktureinbruchs wegen der Schuldenkrise knauseriger. Die Erlöse fielen um sieben Prozent auf 3,33 Milliarden Euro, der operative Gewinn sogar um knapp neun Prozent auf 1,09 Milliarden Euro.

HEIMATGESCHÄFT IST FELS IN DER BRANDUNG

Die IT-Sparte T-Systems verzeichnete ungewöhnlicherweise ebenfalls einen Umsatzrückgang um gut fünf Prozent auf 2,32 Milliarden Euro, der Auftragseingang sieht mit mehr als zwei Milliarden Euro aber vielversprechend aus. Dank der Effizienzmaßnahmen legte der operative Gewinn von 142 Millionen auf 175 Millionen Euro zu.

Gut lief das Deutschland-Geschäft. Der Umsatz blieb mit 5,6 Milliarden Euro beinahe konstant. Nach einem Minus von 2,2 Prozent im Vorquartal war der Serviceumsatz mit Mobilfunkkunden nun stabil. Hohe Werbeausgaben und Investitionen ins eigene Netz drückten den operativen Gewinn zwar um knapp vier Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, hielt die Konkurrenz aber auf Abstand.

Und die ist groß: Im Mobilfunk stehen Vodafone, E-Plus und Telefonica vor den Mauern, im wichtigen Festnetz-Internet die Kabelnetzbetreiber. Im Mobilfunkmarkt spüren alle Wettbewerber den hohen Preisdruck. Hier hatte erneut E-Plus neue Maßstäbe in Sachen Niedrigpreisen gesetzt. Die Konkurrenz zog nach. Was den preisbewussten Nutzer freut, lässt bei sämtlichen Anbietern die Gewinne schrumpfen. Mit hohen Investitionen verwässert die Telekom nun den Gewinn, macht sich aber für fit für die Zukunft. dpa/(bw)

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