TFTs: runter mit dem Preis und rauf mit der Bildqualität

30.11.2000
Auch wenn der Anteil der Händler, die TFT-Bildschirme im Produktportfolio haben, noch nicht so groß ist wie bei den Röhrenmonitoren - die flachen Gesellen sind dabei, sich ihren Platz auf den Schreibtischen der Kunden zu erkämpfen. Immerhin 80 Prozent der befragten Händler bieten laut einer Techconsult-Studie Flachbildschirme an.

Sang-Wan Lee, CEO der LCD-Division von Samsung, hat es erst neulich wieder betont: LCDs sind im Kommen. Für das Jahr 2005 rechnet er mit einer weltweiten Jahresproduktion von über 100 Millionen LCD/TFT-Panels. Und das gehe, so Lee, einher mit einer Senkung der Produktionskosten innerhalb der nächsten fünf Jahre auf zehn Dollar pro Zoll. Trifft seine Prognose ein, so ist zumindest ein Hemmschuh für die flachen Monitore aus dem Weg geräumt. Denn die TFT-Monitore sind vielen Kunden immer noch zu teuer. Die zweite Hürde ist laut Lee die immer noch mangelnde Bildqualität. Aber auch hier sieht der Samsung-Chef kein Problem, denn in den nächsten zwei bis drei Jahren seien deutliche technologische Fortschritte zu erwarten.

Für den Handel gehört diese Monitorkategorie allerdings schon heute zu den wichtigen Produkten seines Portfolios. Wie die Marktforscher von Techconsult bei einer Umfrage herausfanden, bieten rund 80 Prozent der Händler die flachen Monitore an. An der Spitze stehen hier die Systemhäuser und VARs. Sie agieren hauptsächlich im Projektgeschäft und bedienen Geschäftskunden. Kauf- und Versandhäuser mit einem großen Endkundenanteil haben "nur" zu 70 Prozent Flachbildschirme im Regal stehen.

Flachbildschirme "ohne Marke" werden gut verkauft

Nimmt man den Anteil, den die Flachbildschirme am gesamten Bildschirmverkauf einnehmen, so sieht man, dass dieser noch relativ gering ist. Auch hier sind die Systemhäuser führend. Sie generieren 14 Prozent des Monitorumsatzes mit Flachbildschirmen, Computer- und Elektrofachhandel dagegen nur sieben Prozent. Insgesamt schreibt der Handel rund zwölf Prozent seines Monitorgeschäfts auf die Fahne der schlanken.

Wie bei den Röhrenmonitoren ist Belinea auch bei den Flachen der Verkaufsrenner. 30 Prozent der befragten Händler geben die Maxdata-Marke als ihren Umsatzpusher an. Mit einigem Abstand folgen Iiyama, Sony und NEC (19, 17 und 16 Prozent). Ein überraschend hoher Anteil fällt auf den Punkt "Andere". Hier scheinen die Nonames maßgeblich mitzumischen. 26 Prozent der befragten Händler fanden unter den aufgelisteten Marken nicht den Hersteller, dessen Flachbildschirme sie überwiegend verkaufen.

Margengewinner bei der Techconsult-Umfrage ist eindeutig Nokia geworden, auch wenn dieser Monitor, was den Umsatz betrifft, nur auf Platz vier gelandet ist. Der Verkaufsrenner Belinea wirft bei den Flachbildschirmen anscheinend auch annehmbare Margen ab. Jedoch erfüllt Belinea nicht immer die Anforderungen der Händlerschaft, wenn es um Ausfallsicherheit geht. Unter den drei meistverkauften Marken reicht Belinea am wenigsten an die Anforderungen der Händler heran. Doch auch die beiden anderen erreichen diese nicht. Ähnlich sieht es bei der Bildqualität aus. In Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis liegt Video 7 fast mit den Erwartungen der Händler gleichauf.

Die Hersteller selber scheinen laut der Umfrage mit den Händlern dahingehend übereinzustimmen, dass kein Direktvertrieb stattfinden sollte. Auch die anderen Erwartungen der Händlerschaft an die Hersteller werden weitgehend erfüllt. Lediglich die altbekannten Streitpunkte wie Termintreue bei den Lieferungen, Lieferfähigkeit und Rabatte beziehungsweise Zahlungsziele wurden vom Handel kritisiert. Die Hotline von Belinea kommt bei der Umfrage sehr gut weg. Und im Punkt "Umfassende Verkaufsunterstüzung" wurden die Forderungen der Händler von Belinea sogar übertroffen. Die beiden anderen Hersteller liegen nur wenig unter den Erwartungen. (gn)

www.techconsult.de

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