von Boris Böhles
Bei Tintenstrahldruckern bewegen sich im Gegensatz zu Laserdruckern die Druckköpfe von rechts nach links und umgekehrt. Dieser mechanische Ablauf kostet Zeit, weshalb sie langsamer drucken.
HP hat sich dieser Problematik angenommen und bringt mit der "CM8000 Color MFP"-Serie ein A3-Tintenstrahl-Multifunktionsgerät auf den Markt, das mit der so genannten "Edgeline"-Technologie ausgestattet ist. Bis zu 60 Schwarzwieß-Seiten pro Minute können diese Geräte ausdrucken. Zum Start gibt es die Modelle "CM8060" und "CM8050", die sich in der Druckgeschwindigkeit unterscheiden.
Druckkopfbündelung
Edgeline ermöglicht es, ein Din A4-Blatt komplett in Farbe zu bedrucken, ohne dass sich die Tintenköpfe bewegen müssen. Wie funktioniert das?
Ganz einfach: Der Hersteller bündelt viele Druckköüfe und setzt sie in Modulen einfach nebeneinander. Fünf einzelne Druckköpfe sind beim CM8000 in einem Modul verbaut. Immer zwei dieser Module sind versetzt nebeneinander angeordnet und bedrucken eine A4-Seite fast bis zum Rand (zwei Millimeter bleiben weiß), ohne dass sie bewegt werden müssen. Lediglich beim A3-Druck fahren die Druckköpfe hin und her. Das wirkt sich dann auch direkt auf die Druckgeschwindigkeit aus: Nur noch rund ein Drittel der Seitenanzahl schafft das Gerät im A3-Modus.
Im CM8000 befinden sich insgesamt sechs Tinten-Module - also 30 Druckköpfe. Vier Module bringen Schwarz und Farbe aufs Papier, zuvor tragen zwei weitere eine so genannte Bonding-Flüssigkeit (eine Art Grundierung) auf das Papier auf, damit die Tinte schneller trocknet. Durch dieses Verfahren kann das Gerät bis zu 60 Seiten in Schwarzweiß und 50 Seiten in Farbe (Modell CM8060) bedrucken oder kopieren. Das kleine Modell CM8050 schafft in der gleichen Zeit 50 SW- und 40 Farbseiten. "Durch die Edgeline-Technologie können diese Geräte absolut mit Lasergeräten mithalten", sagt Michael Sauter, Market Manager bei HP.
Druckkosten
Ferner betont Sauter, dass auch die Betriebskosten konkurrenzfähig, teilweise sogar günstiger als bei Laserprodukten seien. Die Seitenpreise gibt HP wie folgt an: Für das Modell CM8050: 0,7 bis 0,9 Cent bei SW, 6,8 bis 7 Cent bei Farbe und 5,5 bis 6 Cent für Farbe im Modus "Standard Qualität". Das größere Modell CM8060 kommt aufgrund höherer monatlicher Druckleistungen auf günstigere Werte: 0,6 bis 0,7 Cent für SW, 5 bis 6 Cent für Farbe und 4 bis 5 Cent für Farbe im Modus "Standard-Qualität". Anzumerken ist, dass es sich hierbei um, wie HP es nennt, "nicht discountierte" Preise handelt, die also noch nicht von eventuellen Rabatten profitieren. Sinnvoll: Bei vereinbarten monatlichen Seitenpreisen wird nur eine Schwarzweiß-Seite abgerechnet, wenn der Farbanteil des Ausdrucks unter 0,5 Prozent liegt. Darunter fallen zum Beispiel Textseiten mit wenigen farbigen Links.
Der eben bereits genannte Modus "Standard-Qualität" ist ein Sparmodus, in dem die Drucker mit einem geringeren Farbtintenanteil, aber voller Schwarz-Menge drucken. Dadurch sei die Qualität deutlich besser, als im bei Laserprintern gängigen "Draft-Modus", so der Hersteller. Sauter bekräftigt: "Unseren Kunden reicht diese Qualität für den Hausgebrauch aus."
Die Kapazität der Tintentanks gibt der Hersteller zwischen 30.000 und 50.000 Ausdrucken, je nach Farbdeckung, an.