TK-Häuser werden zur ernsthaften Konkurrenz fürIT-Häuser

23.09.1999

HILDEN: "Konvergenz" lautet das Stichwort im Telekommunikationsmarkt. Die Mitglieder der GFT haben sich nun auch das Geschäft mit Routern und Switches auf die Fahne geschrieben und treten gegen traditionelle IT-Häuser an.Telekommunikationshäuser werden zur immer stärkeren Konkurrenz für IT-Systemhäuser. Die TK-Häuser beschränken sich schon lange nicht mehr auf den Verkauf von Telefonanlagen. Als Service versuchen sie, ihren Kunden "alles aus einer Hand" zu liefern. Deswegen steigen sie immer stärker in den Bereich "Datennetztechnik" ein. Das läßt sich ganz gut am Umsatz der Gemeinschaft Fermelde-Technik eG (GFT) in Hilden ablesen (siehe auch Kasten). Deren Credo lautet: "Systemintegrative Lösungen werden in naher Zukunft den Markt beherrschen. Telefon-, Computer-, Sicherheitstechnik und Videokonferenzanlagen benutzen nur noch ein einheitliches Datennetz." Deshalb predigt GFT-Vorstand Wolfgang Hanitzsch den 170 Mitgliedern der Einkaufsgenossenschaft seit rund sechs Jahren, daß sie in das Geschäft mit Datennetzen einsteigen müssen: "Das ist ein Wachstumsfeld." Daß seine Worte bei den Mitgliedern auf fruchtbaren Boden fallen, zeigen die Zuwachsraten der GFT-Geschäftsfelder (siehe Grafik). "Nach dem Telekommunikationsbereich ist Datennetztechnik schon unser zweitstärkster Bereich", bilanziert Hanitzsch. 45 Prozent des Gesamtumsatzes von 1998 (160 Millionen Mark) entfielen auf das Geschäft mit TK-Anlagen und drahtlose Kommunikation, 19 Prozent auf Datennetztechnik (LAN, WAN, Internet) und 16 Prozent auf Sicherheitstechnik (Zutrittskontrollsysteme, Brandmeldeanlagen). 170 Millionen Mark Umsatz plant GFT im nächsten Jahr. "Auch der TK-Bereich kämpft mit dem Preisverfall, der den Umsatz

stagnieren läßt", erklärt Hanitzsch. Der GFT-Chef ist der Meinung, daß TK-Häuser wirkliche Vorteile gegenüber traditionellen IT-Systemhäusern mitbringen. "Sie haben langjähriges TK-Know-how und können durch ihre Erfahrung mit der Sicherheitstechnik ein breiteres Leistungsspektrum als IT-Systemhäuser anbieten", glaubt der Vostand. Wer heute als TK-Haus einem Unternehmen einen schlüssigen Technologieplan für die kommenden fünf Jahre vorlegen

könne, sei fein raus, weiß Hanitzsch: "Da ist ein großer Bedarf im Markt." So eine langfristige Planung sei auch gut für den Dienstleistungsumsatz der TK-Fachhändler. Die GFT unterstützt ihre Mitglieder dabei. Sie hilft auch IT-Systemhäusern TK-Know-how durch Schulungen aufzubauen.

Die Mitgliedsunternehmen der GFT sehen die Marschrichtung ähnlich wie Hanitzsch. Udo Wenker, Geschäftsführer der ADW GmbH & Co. KG in Ibbenbüren, glaubt ganz fest an das Zusammenwachsen von TK und IT: "Wir schulen unsere Mitarbeiter schon seit längerem im Bereich Voice-over-IP. Der Markt baut sich gerade auf." Helmut Wolf, Vertriebsleiter der Berliner Teletech GmbH sieht im Bereich Datennetze ebenfalls das größte Wachstumspotential. (is)

"Stärker in die Datennetztechnik einsteigen." GFT-Vorstand Wolfgang Hanitzsch findet bei den Mitgliedern ein offenes Ohr.

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