Umsatz mit Nostalgie

TV-Serienklassiker erleben neue Blüte im Netz

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Filmstudios entdecken zunehmend die Möglichkeiten des Internets für sich, um alte TV-Inhalte wieder neu zu beleben.

Filmstudios entdecken zunehmend die Möglichkeiten des Internets für sich, um alte TV-Inhalte wieder neu zu beleben. So hat in den vergangenen Monaten bereits eine Reihe großer Studios ihre Archive mit unter anderem mittlerweile schon in die Jahre gekommenen Serien geöffnet.

Warner Brothers etwa gab erst diese Woche bekannt, seinen 2006 eingestellten Netzwerk-Dienst TheWB.com wieder auferstehen zu lassen. Wie die New York Times berichtet, beabsichtigt der Konzern durch diesen Schritt eine eigene Internetdestination zu etablieren, die vor allem der Wiederbelebung von TV-Inhalten aus den so genannten "goldenen Jahren des Fernsehens" dienen soll. Durch das Onlinestellen alter Serienklassiker wie "Matlock" oder "The Twilight Zone" erhoffen sich die Studios und Content-Anbieter die Erschließung eines neuen Kanals zur zusätzlichen Umsatzgenerierung.

"Meine 20-jährige Tochter und ihre Freunde schauen sich viele Serien an, allerdings nicht am TV-Gerät", zitiert die New York Times den Präsidenten der Warner-TV-Gruppe, Bruce Rosenblum. Stattdessen seien heute Laptops und Mobiltelefone die bevorzugten Empfangsgeräte.

"Das Interessante daran ist, dass das für diese Generation wie normales Fernsehen ist", ergänzt Rosenblum. Insofern sei die Etablierung eines eigenen entsprechenden Dienstes ein wichtiger Schritt im Rahmen der verstärkt digital orientierten Unternehmensstrategie von Warner Brothers. "Werbefinanzierte digitale Premium-Destinationen verbessern vor allem die Erreichbarkeit spezifischer demographischer Bevölkerungsgruppen", erläutert Rosenblum die Vorteile derartiger Online-TV-Angebote.

"Wir haben diese ganzen alten TV-Inhalte im Archiv liegen und sind sehr davon überrascht, dass noch ein derart großes Interesse daran besteht", erklärt auch Jeff Zucker, Geschäftsführer von NBC Universal. Aus wirtschaftlicher Sicht sei eine Öffnung der eigenen Archivbestände aufgrund der hohen Nachfrage deshalb zunehmend interessanter für Content-Anbieter geworden.

"Solange die Streaming-Kosten solcher Angebote ausreichend gedeckt sind, würde es uns schon reichen, wenn nur eine Person daran interessiert ist", meint Zucker. "Dass wir mit Erfolg unseren Content über diverse Plattformen vertreiben und vermarkten, ist Teil unserer Strategie", betont auch Dirk Böhm, Sprecher von NBC Universal Deutschland. Entsprechende Geschäftsmodelle würden bereits Anwendung finden.

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