übernahmekand Intershop konzentriert sich wieder auf Europa

18.04.2001
Nachdem im US-Markt die größten Stücke des IT-Marktes ergattert werden können, zieht es deutsche Unternehmen, so sie können, unweigerlich dorthin. Dort kommen sie zum Zuge - oder auch nicht. Diese schmerzliche Erfahrung musste jetzt auch der gebeutelte und von verschiedenen Analysten mit SAP und Hewlett-Packard als übernahmekand gehandelte Jenaer Online-Shopanbieter Intershop machen. Nachdem der US-Markt die Intershop-Pläne, neben Anbietern wie zum Beispiel IBM, Microsoft oder Broadvision zu Erfolg und Geld zu kommen, durchkreuzt hat, verlagern die Jenaer ihre Aktivitäten wieder zurück nach Europa, dorthin, wo die Hauptsache des Umsatzes getätigt werden konnte. Die US-Geschäfte würden in Zukunft eine eher besche Rolle spielen, erklärte Intershop-Mitgründer und US-Oberster Wilfried Beeck. Intershop visiere künftig in den USA die Rolle des dritt- oder viertwichtigsten Anbieters an, versuchte Beeck den Rückzug zu kaschieren. Man habe erkannt, dass amerikanische Firmen im Zweifelsfall lieber bei einheimischen Firmen einkaufen.Intershop hatte Anfang des Jahres 39,3 Millionen Euro Verlust für das Geschäftsjahr 2000 bilanziert und dafür vor allem den Einbruch des US-Geschäfts im vierten Quartal 2000 verantwortlich gemacht (ComputerPartner online berichtete). Lediglich drei Millionen Euro seien im vergangenen Quartal in den USA erzielt worden. Im Januar strich das Unternehmen 80 der 260 Stellen in der 1996 gegründeten US-Niederlassung in San Francisco; gleichzeitig wurden Marketing, Training und Produktmanagement wieder nach Jena repatrisiert. Das mittlerweile nur mehr 130 Mitarbeiter zählende kalifornische Vetriebsbüro muss laut Intershop nun mit minimalen Kosten für maximalen Output sorgen - ein sicheres Indiz dafür, dass es bei den 130 Mitarbeitern nicht bleiben dürfte. Dafür spricht ferner, dass der Rückzug aus den USA von Analysten als definitives Aus bewertet wurde. "Für Unternehmen in der Größenordnung zwischen 200 Millionen und einer Milliarde Dollar Jahresumsatz bedeutet das die rote Fahne", erklärte Gartner-Analyst Whit Andrews gegenüber der Financial Times Deutschland.(wl)

Nachdem im US-Markt die größten Stücke des IT-Marktes ergattert werden können, zieht es deutsche Unternehmen, so sie können, unweigerlich dorthin. Dort kommen sie zum Zuge - oder auch nicht. Diese schmerzliche Erfahrung musste jetzt auch der gebeutelte und von verschiedenen Analysten mit SAP und Hewlett-Packard als übernahmekand gehandelte Jenaer Online-Shopanbieter Intershop machen. Nachdem der US-Markt die Intershop-Pläne, neben Anbietern wie zum Beispiel IBM, Microsoft oder Broadvision zu Erfolg und Geld zu kommen, durchkreuzt hat, verlagern die Jenaer ihre Aktivitäten wieder zurück nach Europa, dorthin, wo die Hauptsache des Umsatzes getätigt werden konnte. Die US-Geschäfte würden in Zukunft eine eher besche Rolle spielen, erklärte Intershop-Mitgründer und US-Oberster Wilfried Beeck. Intershop visiere künftig in den USA die Rolle des dritt- oder viertwichtigsten Anbieters an, versuchte Beeck den Rückzug zu kaschieren. Man habe erkannt, dass amerikanische Firmen im Zweifelsfall lieber bei einheimischen Firmen einkaufen.Intershop hatte Anfang des Jahres 39,3 Millionen Euro Verlust für das Geschäftsjahr 2000 bilanziert und dafür vor allem den Einbruch des US-Geschäfts im vierten Quartal 2000 verantwortlich gemacht (ComputerPartner online berichtete). Lediglich drei Millionen Euro seien im vergangenen Quartal in den USA erzielt worden. Im Januar strich das Unternehmen 80 der 260 Stellen in der 1996 gegründeten US-Niederlassung in San Francisco; gleichzeitig wurden Marketing, Training und Produktmanagement wieder nach Jena repatrisiert. Das mittlerweile nur mehr 130 Mitarbeiter zählende kalifornische Vetriebsbüro muss laut Intershop nun mit minimalen Kosten für maximalen Output sorgen - ein sicheres Indiz dafür, dass es bei den 130 Mitarbeitern nicht bleiben dürfte. Dafür spricht ferner, dass der Rückzug aus den USA von Analysten als definitives Aus bewertet wurde. "Für Unternehmen in der Größenordnung zwischen 200 Millionen und einer Milliarde Dollar Jahresumsatz bedeutet das die rote Fahne", erklärte Gartner-Analyst Whit Andrews gegenüber der Financial Times Deutschland.(wl)

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