... und Tusch! Ab heute mischen die neuen Tablet-PCs im PC-Markt mit

07.11.2002
Nach wochenlanger Geheimhaltung stellen heute Microsoft sowie zahlreiche Hardwarehersteller das neue Betriebssystem Windows XP für Tablet-PCs sowie die ersten Geräte der Öffentlichkeit vor. Wodurch sich diese sieben unterscheiden und worauf die Kunden am meisten Wert legen, lesen Sie hier.

Egal von welchem Hersteller auch die neuen stiftbasierten Tablet-PCs sind, die ab dem 7. November verfügbar sind: Alle arbeiten mit Microsoft Windows XP Tablet-PC und erkennen jede Handschrift. Sie wiegen durchschnittlich etwa 1,5 Kilogramm und verfügen über ein 10,4- bis 12,1-Zoll-Touchscreen-TFT-Display. Einige lassen sich wie ein Notebook aufklappen, wobei das Display schwenkbar ist, andere verfügen über eine abnehmbare oder Wireless-Tastatur. Manch einer bietet sogar Soft-Keyboard-Optionen. Alle Tablet-PCs lassen sich hochkant oder quer einsetzen. In der Regel sind sie mit 256 MB Arbeitsspeicher und Festplatten zwischen 10 und 40 GB Speicher ausgestattet. Für die kabellose Kommunikation sorgen Wireless LAN und/oder Bluetooth. Das Herzstück der Tablet-PCs ist entweder ein Ultra Low Voltage Intel PIII Mobile mit 800 bis 1.300 MHz oder ein Transmeta Crusoe 5.600 respektive 5.800. Die Preise werden zwischen 2.500 und 3.500 Euro liegen.

So unterschiedlich die einzelnen Hersteller ihre Tablet-PCs auch ausstatten, alle wollen den typischen Business-Kunden erreichen und ihm zusätzlich zur Funktionalität eines konventionellen Notebooks Extras wie Stift-, Sprach- oder Softkey-Eingabemöglichkeiten sowie integrierte Highspeed-Connectivity bieten. Deshalb bewerben die Hersteller vor allem die uneingeschränkte Mobilität und die vielfältige Informationsverarbeitung.

Was Kunden wollen

Die Hersteller haben sich genau überlegt, was die Kunden ihrer Meinung nach wünschen. Ist der potenzielle Kunde aber derselben Meinung? Das Marktforschungsunternehmen Techconsult befragte 350 Firmenentscheider nach ihrer Marktakzeptanz. Die neue Technologie stößt auf große Zustimmung. 74 Prozent begrüßen diesen Innovationsschritt. In der Regel verbringen Notebook-Nutzer 39 Prozent ihrer Arbeitszeit in Meetings oder fern vom Arbeitsplatz. Am häufigsten werden die Notebooks für Präsentationen (81 Prozent) und Office-Anwendungen (77 Prozent) genutzt.

Interessant ist aber auch das Notizverhalten in Meetings. 78 Prozent der Befragten schreiben das Wichtigste auf Zetteln mit. Anschließend geben die meisten dann die Notizen in den PC ein. Das Gros der Zettelschreiber sieht hier großes Potenzial zur Arbeitszeiteinsparung und Produktivitätserhöhung.

Relevantes Erfolgskriterium für die Anwender ist neben der Qualität der Handschriftenerkennung auch das Gewicht und die Robustheit der Geräte. Im gehobenen Management stößt der Tablet-PC ebenfalls auf breite Akzeptanz. Die Analysten erwarten, dass er sich zu einem Statussymbol entwickeln wird.

Doch gerade einmal drei Prozent der Befragten können sich eine "Ad-hoc-Einführung" des Tablet-PCs vorstellen. Das Gros der Befragten erwartet eine Nach-und-Nach-Einführung der stiftbasierten Geräte, sobald die derzeit eingesetztenNotebooks abgeschrieben sind.

Ähnlich zögerlich zeigt sich auch der Fachhandel. Das Marktforschungsunternehmen Push-it aus Hamburg befragte IT-Händler in seinem aktuellen Monitor, ob sie Tablet-PCs bereits in ihrem Angebot berücksichtigt hätten. Gerade einmal 14,7 Prozent haben die Geräte schon im Portfolio, 22,5 Prozent haben sie eingeplant. Knapp 62 Prozent halten sich noch zurück.

Trotzdem schätzen die Befragten das Marktpotenzial der Tablet-PCs besser ein, als ihr eigenes Engagement es vermuten lässt. So liegt die Zahl der Pessimisten mit 22,6 Prozent deutlich unter der Zahl der Händler, die den Einsatz nicht planen. Jeder Dritte prognostiziert gute bis sehr gute Potenziale, und jeder Vierte sieht die Chancen zumindest im neutralen Mittelfeld.

www.techconsult.de

www.push-it.de

ComputerPartner-Meinung:

Es wird wohl noch ein bis zwei Jahre dauern, bis Tablet-PCs ernst zu nehmende Konkurrenten für die Notebooks sind. Doch immerhin haben die Soft- und Hardwareindustrie bewiesen, dass sie fähig sind, einen gemeinsamen Standard zu entwickeln und ein neues und wirklich durchdachtes Produkt auf die Beine zu stellen. Das sollte der Handel honorieren und ebenfalls am selben Strang ziehen. (go)

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