Sigmo

Universalübersetzer mit Hindernissen

15.09.2013
Von Tobias Wendehost
Bis zum 4. Oktober läuft die Finanzierungsphase des Universalübersetzers Sigmo. 25 Sprachen soll er übersetzen – allerdings nur mit Hilfe eines Smartphones.
Sigmo verspricht schnelle Hilfe bei Verständigungsproblemen unterwegs,
Sigmo verspricht schnelle Hilfe bei Verständigungsproblemen unterwegs,
Foto: Sigmo

Dass man seine Mitmenschen kaum versteht, liegt nicht unbedingt daran, dass sie so undeutlich sprechen. Ein Grund für das Unverständnis könnte darin liegen, dass man sich in einem fremden Land aufhält und die Sprache nicht beherrscht. Dieses Manko soll ein kleiner Kasten in der Größe einer Streichholzschachtel beseitigen: Sigmo. Das Projekt kann aktuell bei Indiegogo beobachtet werden.

Smartphone-Verbindung obligatorisch

Hinter Sigmo stehen die beiden Entwickler Marti Karrer und David Barnett sowie die Designerin Katarina Rauche. Die Idee kam den beiden Freunden Marti und David bei verschiedenen Reisen. Sie stellten fest, wie frustrierend es ist, sich nicht mit anderen Menschen verständigen zu können. Also setzten sie sich daran und entwickelten einen Universalübersetzer, der Sätze in 25 Sprachen hin- und her übersetzt. Einen Vorgeschmack, wie alltagstauglich Sigmo ist, zeigt folgendes Video.

Damit das Gadget bei der Verständigung helfen kann, muss es allerdings per Bluetooth mit einem Smartphone verbunden sein. Auf diesem muss zusätzlich die zugehörige App installiert sein, die laut Entwicklerteam für Android und iOS verfügbar ist und etwa für die Auswahl der benötigten Sprache genutzt wird. Die Übersetzung funktioniert wiederum auf Basis gängiger Angebote wie zum Beispiel Google Translate.

Sigmo hat somit gleich drei Nachteile: Zum einen funktionieren Übersetzungsdienste wie Google Translate mehr schlecht als recht. Hinzu kommt, dass eine Internetverbindung obligatorisch ist. Roaming-Gebühren machen die Verständigung damit zu einem kostspieligen Vergnügen. Schließlich belastet die permanente Bluetooth-Verbindung auch den Akku des Smartphones. Ist der Stromspeicher aufgebracht, wird es nichts mehr mit dem fremdsprachigen Flirt.

Offline-Angebot angestrebt

Zwar gehen die Entwickler auf jede Schwachstelle ein und versprechen eine möglichst geringe Belastung. Zweifel bleiben dennoch. Um diese aus der Welt zu schaffen, wollen sie den Service irgendwann Offline anbieten. Bis dahin wird man wohl auf Übersetzungsangebote wie Google Translate zurückgreifen müssen, das als Android-App teilweise schon ohne Datenverbindung auskommt.

Trotz aller Kritikpunkte überzeugt das Projekt bereits über 1.800 Crowdfunder bei Indiegogo. Dort wurde die Zielmarke von 15.000 US-Dollar (rund 11.314 Euro) bereits locker genommen, derzeit steht Sigmo bereits bei über 117.000 US-Dollar (rund 88.250 Euro). Bis zum 4. Oktober kann man sich noch eines oder mehrere der Gadgets sichern. Los geht’s ab einem Preis von 50 US-Dollar (rund 38 Euro) inklusive weltweiter Versandgebühren. (tw)

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