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Unternehmens-Software für iPhone und iPod Touch

Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.

Firmen steuern mit WebApps und nativer Software

Microsoft lizenziert nicht nur Active Sync für das iPhone, sondern ist auch selbst an der Entwicklung nativer Software interessiert. Denn der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten ist das eine, einen Office-Client würde sich mancher Manager wünschen, um unterwegs Excel-Sheets oder Powerpoint-Präsentationen zu bearbeiten. Tom Gibbons, Vize-Präsident der Devices and Publications Group Microsofts, hat dem Wirtschaftsmagazin Fortune bereits angekündigt, die Entwicklung eines Office-Client voranzutreiben: ?Wir haben Erfahrung mit der Plattform, das macht uns zuversichtlich, etwas zu machen.?

Erste Erfahrungen mit dem iPhone hat der zweitgrößte Anbieter von Unternehmenssoftware SAP bereits gesammelt. Das Custumer Relationship Management SAP CRM 2007 hat einen Webclient bekommen, mit dem Verkäufer von unterwegs Zugriff auf ihre Kundendaten erhalten. Vor allem modebewusste Außendienstler, die mit ihrem schicken Apple-Handy beim Kunden auffallen wollen, will SAP damit ansprechen. Der Client steht jedoch auch für andere, weniger hippe mobile Plattformen bereit. Trotz Kritik an der Provider-Bindung und dem noch fehlenden Zugang zu Lotus Domino, hält die SAP große Stücke auf das iPhone-SDK und wähnt Apple auf dem richtigen Weg: ?Sie fangen klein an, so wie sie das tun sollten,? meint de la Cruz gegenüber der Businessweek. SAP werde für das iPhone neben dem Web-Client eine native Software entwickeln.

Der Ottobrunner Hersteller von Software für kleinere und mittlere Unternehmen Topix wartet nicht auf das iPhone-SDK. Schon seit letztem Herbst hat Topix einen iPhone-Client für seine Lösung Topix:5 im Angebot. Die WebApp bietet von unterwegs Zugriff auf den gesamten Datenbestand, der in der modularen CRM-Software hinterlegt ist. Adress- und Termindaten lassen sich ohne weiteres mit denen auf dem iPhone abgleichen, Angebote erstellen oder Überblick über die aktuelle Auftragsabwicklung gewinnen.

Killerapplikation Telefon

Dank iPhone-SDK und WebApps - ?gehackte? Software verbietet sich im Unternehmensumfeld von selbst - wird das Apple-Handy zur mobilen Plattform. Doch: ?Was ist die Killer-Applikation für ein Handy?? fragte Steve Jobs bei der Weltpremiere des iPhon vor 15 Monaten rhethorisch und gab die Antwort: ?Telefonie!? Gemeint hatte der Apple-CEO seinerzeit unter anderem die kluge Anbindung der Telefonfunktionen an das Adressbuch, SMS im iChat-Look und Visual Voicemail. Schön - aber für das Unternehmensumfeld nicht genug. Der ITK-Ausrüster Avaya hat eine Software angekündigt, die das iPhone zu einem vollwertigen Endgerät im Firmentelefonnetz zu machen verspricht. Mit Avaya one-X Mobile erhalten Anwender laut Hersteller Zugriff auf alle Funktionen ihres Bürotelefons und können etwa Sprachnachrichten anhören und lesen, Konferenzen schalten, Gespräche zu einem anderen Anschluss umleiten oder verbinden sowie Gesprächspartner per Kurzwahl anrufen. Noch ist die auf der Cebit vorgestellte Software in Entwicklung, in den USA soll sie im zweiten Quartal erscheinen, auch für andere mobile Plattformen.

iPhone im Praxistest

Ob das iPhone in der Praxis hält, was die Theorie verspricht, testet laut Computerworld derzeit eine US-Finanzfirma. Aufgrund von Unternehmensregeln muss der Name der Firma geheim bleiben und die Tester anonym. Insbesondere in der Finanzbranche gelten verschärfte Sicherheitsregeln, welche das Apple-Handy womöglich nicht einhalten könne. Seinen Kunden erlaube die Institution jedoch, auch mit der bisherigen iPhone-Fassung online auf Konten zuzugreifen und Aktiengeschäfte zu tätigen. Man habe ?eine Menge Zugriffe? via iPhone, was die Popularität des Gerätes zeige. Der Praxistest mit dem iPhone im internen Gebrauch solle genau mögliche Mängel des Apple-Handys aufzeigen: ?Wie müssen aus erster Hand erfahren, seine Möglichkeiten verstehen und genau sagen können, was noch fehlt,? erklärt ein Manager die Intention des Experiments. (macwelt/cm)

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