Unternehmenserfolg durch Führung: Zwei bis drei Prozent mehr Leistung rauskitzeln

29.11.2007
Von Roland Jäger
Warum sind manche Unternehmen mittelmäßig und andere Spitze? Zum Beispiel beim Ertrag oder Service. Zumeist liegt es an der Unternehmens- und Führungskultur.

Warum erzielen manche Unternehmen eine Umsatzrendite von 15 Prozent und andere nur eine Rendite von acht Prozent? Warum steigt der Umsatz einiger Firmen Jahr für Jahr um 12 Prozent, während andere mühsam fünf Prozent Wachstum erzielen? Die Standardantwort auf diese Frage lautet: Es liegt an der Strategie. Schaut man genauer hin, stellt man jedoch fest: Es liegt an der Unternehmenskultur und insbesondere der Führungskultur. Denn faktisch sind die strategischen Optionen der meisten Unternehmen begrenzt. Schließlich haben sie eine gewachsene Kultur, Struktur und Kompetenz. Zudem bewegen sie sich im selben Marktumfeld wie ihre Mitbewerber. Entsprechend gleich lautend klingen oft ihre strategischen Grundaussagen.

Umdenken seitens der Führungskräfte

Die Unternehmen unterscheiden sich aber darin, wie schnell sie aus Erkenntnissen die erforderlichen Schlüsse ziehen und wie konsequent diese umgesetzt werden. Und dies ist eine Führungs- und Kulturfrage. Deshalb setzt der Aufbau einer Hochleistungsorganisation zuerst ein Umdenken seitens der Führungskräfte voraus. Sie müssen sich stärker auf ihre zentrale Aufgabe besinnen. Sie lautet: Sicherstellen, dass ihr Bereich seinen Beitrag zum Erreichen der Ziele des Unternehmens leistet. Ihr eigenes Verhalten muss sich zudem stärker an der Maxime orientieren, ob einmal getroffene Entscheidungen auch umgesetzt werden. Dies ist in der Praxis oft nicht der Fall.

Die meisten Führungskräfte verkünden Ziele wie "Wir wollen die Nummer Eins in Sachen Service werden". Wenn daraus aber im Alltag die nötigen Schlüsse gezogen werden müssten, dann kommunizieren sie ihren Mitarbeitern: "Jetzt haben wir dringendere Dinge zu tun." Sie definieren die Prioritäten ständig neu und ihre Mitarbeiter verhalten sich entsprechend.

Zu den Kernaufgaben einer Führungspersönlichkeit zählt auch, mit den Mitarbeitern das Verhalten im Alltag abzuleiten, das den übergeordneten Zielen entspricht. Dazu gehört zum Beispiel die Klärung der folgenden Fragen: Wie sollen künftig Angebote gestaltet sein? Was tun wir, wenn wir einen Termin nicht halten können? Sie müssen zudem regelmäßig kontrollieren, ob sich ihr Bereich noch auf dem rechten Weg befindet. Sonst können sie letztlich nur das (Nicht-)Erreichen der Ziele konstatieren.

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