Kein operatives Deutschlandgeschäft mehr

Update - Insolvenzantrag MyGuide

10.11.2008
Bisher ist das Insolvenzverfahren für die MyGuide GmbH noch nicht eröffnet. Zu viele Dinge sind noch ungeklärt. ChannelPartner sprach mit dem Insolvenzverwalter über die Gründe der finanziellen Schieflage. Viele Geschäftsabläufe sind noch ungeklärt.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass die MyGuide GmbH Antrag auf Eröffnung des Insolvenverfahrens beim Amtsgericht Saarbrücken gestellt hat (Aktenzeichen: 107 IN 63/08). Dann ging alles Schlag auf Schlag. Die 25 Mitarbeiter, die bis dahin in Saarbrücken noch ihrer Arbeit nachgegangen waren, stellte der vom Gericht gestellte Insolvenzverwalter Klaus Hassdenteufel frei und schickte sie nach Hause. "Da eine Weiterzahlung der Gehälter nicht mehr gewährleistet ist, war das die einzig mögliche Konsequenz", so Hassdenteufel.

Noch zur IFA knüpften MyGuide und die Bornemann AG hohe Erwartungen an ihre Zusammenarbeit. V.l.n.r.: Heiko Behrens (Sales Director/Bornemann AG), Volker Hopfe (Country Manager/MyGuide) Marco Reitberger (Geschäftsführer/ITrade).
Noch zur IFA knüpften MyGuide und die Bornemann AG hohe Erwartungen an ihre Zusammenarbeit. V.l.n.r.: Heiko Behrens (Sales Director/Bornemann AG), Volker Hopfe (Country Manager/MyGuide) Marco Reitberger (Geschäftsführer/ITrade).
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Auf der MyGuide Homepage wird für Deutschland keine Distribution angezeigt. Die letzte Distributionsmeldung für MyGuide kam zur diesjährigen IFA von der Bornemann AG, die den Aufbau einer Vertriebszusammenarbeit ankündigte: "Vertriebschancen außerordentlich positiv", prognostizierte der Distributor noch vor zwei Monaten in seiner Pressemitteilung. "Wir haben heute keinerlei Geschäftsbeziehung mehr zur MyGuide Deutschland GmbH, das war eine einmalige Aktion", antwortete die Pressesprecherin der Bornemann AG, Karin Klischewsky, auf Nachfrage von ChannelPartner. Damit ist außer dem Insolvenzverwalter kein weiterer Ansprechpartner für den deutschen Handelskanal mehr erreichbar.

"Die letzten großen Wareneinkäufe der MyGuide GmbH stammen aus dem Jahr 2007, im laufenden Jahr wurden so gut wie keine Einkäufe mehr getätigt", musste Hassdenteufel bei Durchsicht der Akten feststellen. Seiner noch nicht bestätigten Vermutung nach, sei die MyGuide GmbH in Deutschland nicht mehr als aktive Vertriebsniederlassung im klassischen Sinne aufgetreten, sondern habe zum Beispiel Bestellungen von Retailern eher als Handelsvertretung an die holländische Muttergesellschaft zur Auslieferung weitergeleitet. Einnahmen kamen in den vergangenen Monaten nach Aussagen des Insolvenzverwalters von der Muttergesellschaft aus Holland oder von der MyGuide Holding GmbH mit Sitz in der Schweiz. Was bisher jedoch bei Durchsicht der Akten noch nicht aufgetaucht sei, seien Verträge mit Holland. Ebenfalls liegen laut Hassdenteufel keine Zahlen zu den Transaktionen vor.

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