VoIP-Portal macht Fachhändler zum Provider

14.09.2006
Partners in Europe will das VoIP-Geschäft mit Business-Kunden nicht den Carriern überlassen. Mit dem Portal "XSip" macht der TK-Disti seine Kunden zu Providern.

Mit "XSip" bietet der TK-Distributor Partners in Europe (PiE) ab sofort ein VoIP-Portal, über das Fachhändler Geschäftskunden an das Netz des Kooperationspartners Telefónica anbinden können. Durch den Deal wird nicht nur der Distributor, sondern auch der Wiederverkäufer selbst zum Provider und muss sich entsprechend bei der Bundesnetzagentur anmelden. Dies sei jedoch kein Problem, erklärt, PiE-Vorstand Michael Padberg. Regulatorische Anforderungen, beispielsweise Abhörschnittstellen, seien über den Kooperationspartner gelöst. Die Kosten für die Berichtspflicht eines Providers gegenüber der Regulierungsbehörde bewegten sich im Cent-Bereich.

Für Fachhändler sei dieser Schritt "überlebenswichtig", so Padberg weiter. "die Carrier stellen sich neu auf und bieten selbst Komplettlösungen an." Der Trend zum Managed Service auch im unteren Mittelstand gefährde das traditionelle Geschäft des Fachhandels mit Hardware und Serviceverträgen.

Das Portal fungiert als Gateway aus dem IP-Netz in Fest- und Mobilfunknetze, stellt aber auch Funktionen wie Billing und Voicemail zur Verfügung. Auf Wunsch des Kunden lassen sich außerdem virtuelle Telefonanlagen realisieren. Eine Anbindung vorhandener TK-Infrastruktur über SIP-Trunking ist ebenfalls möglich. Derzeit hat PiE TK-Equipment von Siemens, Alcatel und Aastra Detewe zertifiziert, weitere Hersteller sollen folgen.

Über das Portal kann der Händler seinen Kunden preiswerte Telefontarife anbieten. PiE sieht beispielsweise 1,2 Cent pro Minute für Gespräche ins deutsche Festnetz vor. Mobilfunktelefonate schlagen mit 15 Cent pro Minute zu Buche. Auslandsgespräche sind ab 1,5 Cent pro Minute zu haben. Trotz der Kampfpreise sei die Provision "auskömmlich", verspricht der Distributor.

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