Um im Weihnachtsgeschäft 2002 mitzumischen zu können, hat die Deneg Easyhome GmbH vor einigen Wochen ihr "Easyhome"-Paket vorgestellt (siehe ComputerPartner 40/02, Seite 41). Um diese Produktlinie unter einem eigenen Namen weiterzuentwickeln und zusammen mit dem IT-Fachhandel zu vermarkten, hat das Unternehmen einige interne Umstrukturierungen vorgenommen (siehe Kasten).
Seit Jahrzehnten ist das klassische Geschäftsfeld der Deneg GmbH die Überwachungstechnik in den Bereichen Strom, Gas, Wasser und Verkehr. Vor einigen Wochen wurde die Deneg Easyhome GmbH gegründet, und über beiden Firmen schwebt seit diesem Zeitpunkt auch eine neu gegründete Holding. Während die Deneg GmbH ihren Weg im Energietechnik-Bereich weitergehen wird, schlägt die Deneg Easyhome GmbH eine neue Richtung ein - mit neuen Ideen und neuen Partnern.
Zusammen mit der Distribution und dem Fachhandel will sie ihr Einstiegsprodukt "Easyhome" und "Easyhome für DSL" zum Kunden bringen. Es handelt sich hierbei um ein Netzwerk ohne Kabelsalat und ohne Wireless-LAN-Technologie. Nur über die Steckdose lassen sich laut Hersteller bis zu 16 Workstations miteinander verbinden. Als Nebeneffekt kann eine vorhandene DSL-Leitung, ebenfalls über das Stromnetz, an allen Steckdosen zur Verfügung gestellt werden (siehe Grafik rechts). Für den Soho- und SMB-Markt sieht der Hersteller dieses Produkt als eine echte Alternative zu Wireless-LAN-Netzwerken. Dennoch "wollen wir nicht in Konkurrenz zur Wireless-LAN-Technik stehen", nimmt Wilhelm Morgner, Leiter Entwicklung bei der Deneg GmbH, Stellung.
Die Manager des Unternehmens geben sich zuversichtlich. "Bisher haben wir Fachhändler nur mit Mailing-Aktionen angesprochen und direkt beliefert. Derzeit sind wir außerdem im Gespräch mit einem Broadliner", erklärt Entwicklungsleiter Morgner. So konnten mittlerweile bereits einige Han-delspartner, wie zum Beispiel Pri-mus Avitos, unter Vertrag genommen werden.
Vom Steckdosen-Netz zum digitalen Entertainment
Das eigentliche Ziel der Deneg Easyhome GmbH liegt noch in weiter Ferne. "2010 wird es kein analoges Fernsehen mehr geben", ist sich Marketingleiter Michael Zimmermann bei Deneg sicher. Um auf diese Entwicklung vorbereitet zu sein, forscht und entwickelt die Deneg-Gruppe in den technischen Bereichen zur Umsetzung von Digital-Audio, -Video und -Spielen. Die einzelnen Produktzyklen stehen im groben Ausmaß bereits fest: heute das kleine PC-Netzwerk über die Steckdose, morgen die Home-Automation über PC und Steckdose und übermorgen digitales Home-Entertainment. Das Know-how für diese Technologien holt sich die Deneg Easyhome GmbH aus der Firmengruppe.
In den nächsten vier Jahren soll das Partnernetz auf mindestens 300 aktive Partner anwachsen, wünscht sich Geschäftsführer Bleilevens. Auch in der Umsatzplanung setzt sich die Deneg-Firmengruppe langfristige Ziele. Der für das laufende Geschäftsjahr 2002 geplante Umsatz von neun Millionen Euro soll bis zum Jahr 2008 auf 80 Millionen Euro steigen. Hier seien natürlich die zukünftigen Entwicklungen im Home-Automation- und Home-Entertainment-Bereich mit inbegriffen, so Firmenchef Bleilevens.
www.easyhome.deneg.de
ComputerPartner-Meinung:
Das Deneg-Systemhaus hat den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus gewagt und ein neues Geschäftsfeld erschlossen. Das Know-how aus einer langjährigen Erfahrung in der Steuerungs- und Überwachungstechnik kommt dem Unternehmen zugute. Nun heißt es, Vertrauen beim IT-Handel aufzubauen, um das Einstiegsprodukt der Deneg Easyhome GmbH auf dem Markt zu etablieren. (bw)
FACTS & FIGURES
Die neue Deneg-Unternehmensgruppe
Die Deneg GmbH und die Deneg Easyhome GmbH sind seit September 2002 unter einer Holding zusammengefasst. Geschäftsführer sowohl der Holding als auch der beiden Tochterfirmen ist Burkhard Bleilevens. Hinter der heutigen Deneg-Gruppe verbirgt sich eine über 20-jährige Firmengeschichte:
Im Jahr 1980 wurde die Atlas Elektronik gegründet und 1997 an den AEG-Konzern verkauft. Im Mai 2002 wurde im Zuge eines Management-Buy-outs die Deneg GmbH gegründet. Die Deneg-Gruppe arbeitet mit derzeit 85 Mitarbeitern in Personalunion. "Wir wachsen konstant und stellen pro Halbjahr etwa zehn neue Mitarbeiter ein", sagt Firmenchef Bleilevens. (bw)