Das Radio wird 85 Jahre alt

Von der "Modetorheit" zum weltumfassenden Medium

26.10.2008

Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es neben den analogen Ausstrahlungen auch digitales Radio - terrestrisch, über Satellit und im Kabel. In den letzten Jahren wurde auch die Hörfunk-Verbreitung über das Internet immer beliebter. Ein wachsendes Angebot Internet-tauglicher Empfänger bringt tausende von Radiostationen aus aller Welt zu Gehör. Der Ablösung der analogen Übertragung durch die moderne Digitaltechnik, mit wesentlich mehr Möglichkeiten und vielen Vorteilen, steht bislang allerdings unter anderem die hohe Ausstattungsrate der Haushalte mit analogen Empfängern entgegen. Mehr als 200 Millionen Radiogeräte sind in Deutschland in Gebrauch - vom Taschenradio im Handy über das Küchenradio, den Radiorecorder, den Radiowecker und das Radio im Auto bis hin zur High End-Soundanlage im Wohnzimmer.

Im Radiokalender 1928 wurde die folgenden "goldenen Radioregeln" veröffentlicht, die heute wohl nicht mehr so allgemeingültig sind:

"Lade Deine Freunde nur dann zu einer Rundfunkübertragung ein, wenn Du Deinen Apparat in Ordnung weißt".

"Sorge dafür, dass auch von Deinen Angehörigen der Apparat bedient werden kann, damit sie gute Programme auch in Deiner Abwesenheit genießen können".

"Dein Radioapparat soll Dir Erholung und Genuss vermitteln. Setze ihn nur dann in Betrieb, wenn du in der Lage bist, die Darbietungen mit Aufmerksamkeit zu verfolgen"

Aktuell werden pro Jahr rund acht Millionen Radiogeräte unterschiedlichster Ausstattung verkauft und die Bürger in Deutschland hören im Schnitt 186 Minuten pro Tag Radio - die einstige "Modetorheit" erfreut sich somit nach wie vor einer großen Beliebtheit - trotz der "goldenen Radioregeln" von damals. (go)

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