Zukunftspläne

Wie 3D-Fernsehen ohne Brille funktioniert

30.11.2011

Herausforderungen für die Industrie

Möchte man auf die Brille verzichten, geht das noch relativ einfach, solange nur eine Person zuschauen möchte. Dazu zeigt das Display beide Perspektiven gleichzeitig ineinander verschachtelt in einem Streifenraster an. Eine entsprechend gerasterte Folie, die vor dem Display angebracht ist, filtert die zwei Ansichten heraus und stellt sie in einem bestimmten Winkel zueinander da.

Setzt sich der Zuschauer im richtigen Winkelbereich und in der richtigen Entfernung vor den Fernseher, sieht er ohne Brille ein dreidimensionales Bild. Tritt er aus dem Winkel (Sweet Spot) heraus oder bewegt seinen Kopf zu stark, geht der 3D-Effekt verloren. Solch eine Technik kommt auch bei der für nächstes Jahr angekündigten 3D-Version der mobilen Spielkonsole Nintendo DS zum Einsatz, die passenderweise "3DS" heißen soll.

Software erkennt die Position der Augen

Um für zukünftige Geräte das Problem des starren Blickwinkels zu lösen, hat das Fraunhofer-Heinrich-Hertz-Institut ein Eye-Tracking-Verfahren entwickelt: Eine in den Fernseher eingebaute Kamera nimmt den Zuschauer auf. Eine Software erkennt die aktuelle Augenposition und steuert den Bildinhalt so, dass der Sweet Spot auf den Standort des Zuschauers abgestimmt ist.

Aufwendiger wird es, wenn mehrere Personen ein dreidimensionales Fernsehbild sehen und sich nicht dicht gedrängt innerhalb des Sweet Spots aneinanderkuscheln möchten. Voraussetzung ist dann ein Display, das für mehrere mögliche Blickwinkel jeweils zwei Bilder anzeigt.

Es muss dafür eine deutlich höhere Gesamtauflösung besitzen, denn diese wird ja auf alle Zuschauer aufgeteilt – und für jeden Zuschauer soll ja mindestens die HD-Auflösung 720p zur Verfügung stehen, wenn nicht sogar 1080p (Full HD). Das Heinrich-Hertz-Institut arbeitet daran, dass das Eye-Tracking-Verfahren zukünftig mehrere Personen beziehungsweise deren Augenpositionen erkennt.

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