Einsatz beim Kunden und als Hosting-Basis

Wie Computacenter Referenzarchitekturen nutzt

09.04.2013
Die IT-Abteilung muss sich zum service-orientierten IT-Dienstleister wandeln. Wie Reference-Architekturen diesen Wandel erleichtern können, erklärt Ulf Schade, Solution Manager bei Computacenter, im Interview mit ChannelPartner.
Ulf Schade, Solution Manager bei Computacenter
Ulf Schade, Solution Manager bei Computacenter

Die IT-Abteilung muss sich zum service-orientierten IT-Dienstleister wandeln. Wie Reference-Architekturen diesen Wandel erleichtern können, erklärt Ulf Schade, Solution Manager bei Computacenter, im Interview mit ChannelPartner.
Hersteller, die IT-Infrastruktur für Rechenzentren anbieten, entwickeln zunehmend vorkonfektionierte, integrierte Referenz-Architekturen. Für welche der angebotenen Komplett-Lösungen haben Sie sich entschieden und weshalb gerade für diese?

Ulf Schade: Wir fokussieren ganz klar auf Flexpod, Vblock, VSPEX, PureSystems /FlexSystem, HP Converged Infrastructure aufgrund der etablierten Technologien und bestehenden langfristigen Herstellerbeziehungen. Als herstellerübergreifender IT-Dienstleister können wir mit der Auswahl unterschiedlicher Kombinationen Kunden helfen, das Konzept einer integrierten Block-Lösung mit dem Investitionsschutz bestehender Systemumgebungen zu verbinden.

Bieten Sie auf Basis dieser Referenz-Architekturen auch eigene Lösungen an?

Schade: Wir bieten auf Basis dieser Referenz-Architekturen auch Erweiterungen um eigene Computacenter Block-Lösungen, so genannte BloCC/xx, mit einem eigenen Supportkonzept an. Hierzu gehören zum Beispiel die Kombination aus HP- und NetApp-Systemen unter dem Branding BloCC/HN.

Welche der genannten Referenz-Architekturen nutzen Sie, um Ihren Kunden Hosting-Services anzubieten?

Schade: Der Bereich Managed Services bei Computacenter setzt bei den Hosting Services auf die Referenzarchitektur Flexpod.

Sie setzten also mit FlexPod, Vblock, VSPEX, PureSystems /FlexSystem, HP Converged Infrastructure gleich auf mehrere Modelle. Worin unterscheiden sich die Lösungen?

Schade: Die integrierten Block-Lösungen unterscheiden sich auf Basis der Infrastrukturkomponenten nur geringfügig. Letztendlich bestehen sie aus einem Storage-, einem Converged-Networking-, einem Server- und einem Hypervisor-Layer. Den wesentlichen Unterschied machen die dann eingesetzten Software-Layer für das Management. Die Anforderungen an die Systeme sind dabei immer gleich. Die Infrastrukturen sollen flexibel, robust, performant, mandantenfähig und zentral betreibbar sein.

Für jede einzelne Block-Infrastruktur gibt es gute technologische Gründe diese auszuwählen. So liefern Flexpod und Vblock ein integriertes Management für x86-Server und Netzwerktechnik, dafür besticht HP mit der Virtual Connect Technologie.

Entscheidend ist, wie die einzelnen oder kombinierten Elementmanager sich in eine zentrale Verwaltungsplattform für die gesamte Infrastruktur integrieren lassen

In welchen Situationen interessieren sich Kunden für das "Datacenter aus der Box" - welchen Zusatznutzen erwarten Unternehmenskunden?

Schade: Unsere Kunden haben in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um ihren IT-Betrieb zu standardisieren. Gleichsam gibt es in nahezu jedem Unternehmen Erfahrungen bei der Virtualisierung von physikalischen Infrastrukturen. Große Applikationsumgebungen wurden aber oft noch als Silos in den Rechenzentren implementiert. Diese aufzulösen und dem IT-Betrieb Flexibilität in der Infrastruktur zurückzugeben, darauf zielen die Block-Infrastrukturen ab. Mit dem Ablösen der Silos nehmen die Heterogenität in der Infrastruktur und damit auch der Aufwand diese zu Verwalten ab.

Wo liegen bei diesen Modellen die Knackpunkte auf Seiten der Endkunden wie auf Seiten der Vertriebspartner?

Schade: Bislang haben die IT-Abteilungen in den Unternehmen gemeinsam mit ihren Dienstleistern ihre Infrastrukturen validiert, was bei heterogenen Systemen verschiedener Hersteller schon mal bis zu sechs Monate in Anspruch nehmen kann. Das haben bei integrierten Infrastrukturen - den Block-Lösungen - bereits die Hersteller oder IT-Dienstleister getan. Das Vertrauen der Kunden in diese Validierung und das Verlagern der Verantwortung ist eine oftmals neue Situation für die IT-Abteilungen.

Die Referenz-Modelle sind größtenteils bereits vorkonfiguriert. Woran können Sie als Partner dann noch verdienen?

Schade: Richtig ist, dass es bereits vorkonfigurierte Systeme der Komplettanbieter wie HP und IBM gibt, bei denen die Standardinstallation entfällt. Allerdings müssen diese weiterhin in die Kundenumgebung integriert werden. Zudem unterstützen IT-Dienstleister wie Computacenter die Kunden vor allem bei den Layern, die nach der Infrastruktur kommen. Das sind Bereiche der Automatisierung, Security, Datensicherung, Portal- und Orchestrierungslösungen. Daneben bieten wir eigene Referenzarchitekturen aus der Kombination von Herstellern an, für die wir dann auch einen eigenen BloCC-Support liefern können.

Welche Services bieten Sie auf dieser Basis an?

Schade: Wir betreiben für unsere Kunden auf dieser Plattform komplette IT-Systeme - von einzelnen virtuellen Maschinen bis hin zu Applikationslandschaften. Kunden übergeben uns in dem Umfeld die komplette oder selektive Verantwortung für ihre IT und wir nutzen die Flexpod-Systeme als Infrastrukturbasis.

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