Tobit chayns

Wie Fachhändler mit Apps Geld verdienen

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Momentan geht der Boom mit Smartphone-Apps am IT-Fachhandel komplett vorbei. Die mobilen Progrämmchen werden in Online-Shops großer Anbieter wie Apple, Google oder Microsoft verkauft. Entwickelt werden diese Apps von wenigen Spezialisten.

Momentan geht der Boom mit Smartphone-Apps am IT-Fachhandel komplett vorbei. Die mobilen Progrämmchen werden in Online-Shops großer Anbieter wie Apple, Google oder Microsoft verkauft. Entwickelt werden diese Apps von wenigen Spezialisten. Und nur diese können ein wenig an den in den Stores erzielten Umsätzen partizipieren.

Die Imbiskette TKWY ist einer der ersten "chayns"-Kunden
Die Imbiskette TKWY ist einer der ersten "chayns"-Kunden
Foto: TKWY

Um dem IT-Fachhandel den Zugang zum App-Martk zur erleichtern, hat Tobit eine Software entwickellt, mit derer Hilfe sich Smartphone-Apps sehr einfach erstellen lassen. Die "chayns" genannte Software kostet einmalig 250 Euro, hinzu kommen jährliche Wartungsgebühren in Höhe von zehn Euro.

Damit ausgestattet, kann der Fachhändler für seine mittelständischen Kunden die gewünschte Smartphone-App programmieren. Einzige Voraussetzung ist eine existierende Facebook-Site des Kunden. Deren Inhalte wandern automatisch in die mobile App. Das heißt, die Content-Pflege obliegt dem Kunden, er muss also "nur" seine Facebook-Site weiterhin mit Inhalten aller Art bestücken.

Aber die mit Hilfe von "chayns" erstellte Smartphone-App ist weit mehr als eine Eins-zu-eins-Abbildung der Facebook-Site. Der IT-Fachhändler die mobile App jederzeit den Kundenwünschen entsprechend anpassen. So könnte Beispiel ein Friseur-Salon seinen Kunden die Möglichkeit einräumen, via App Termine zu vereinbaren. Händler könnten ihre Kunden aufs Handy die neuesten Sonderanbote pushen.

Die Möglichkeiten, eine Standard-App um zusätzliche Funktionen zu erweitern, sind sicherlich vielfältig. Hier ist die Kreativität der IT-Fachhändler gefragt, denn nur sie kennen ihre Kunden so genau, dass sie ihnen nützlich Features für die Kommunikation mit ihren Kunden empfehlen können. Diese über die Facebook-Inhalte hinaus gehenden Interaktionsmöglichkeiten vermag der Reseller mit Hilfe so genannter "Custom Tabs" zu realisieren. Laut Daniel Smith, Produktmanager chayns bei Tobit Software, ist so etwas ganz leicht zu bewerkstelligen.

Insoweit kann der so agierende IT-Fachhändler Neugeschäft mit seinen bestehenden Kunden kreieren, sie fester an sich binden, seine technische Kompetenz unter Beweis stellen und neue Kunden für mobile Apps begeistern. Mit Hilfe von chayns lassen sich Apps für die Smartphone-Plattfomen von Apple (iOS), Google (Android) und Microsoft (Windows Phone 8) entwickeln. Die Pro-Version der Software von Tobit lässt such die Pflege von (mobilen) Websites und von RSS-Feeds zu. Dafür kostet sie auch etwas mehr, nämlich knappe 1.500 Euro.

Von den aktuell etwa 600 "chayns"-Anwendern sind bereits 300 Vertriebspartner von Tobit. Diese sollen nun nach Vorstellungen des Herstellers diese Plattform dazu nutzen, Smartphone-Apps für viele ihrer mittelständischen Kunden zu entwickeln und damit chayns zum breiten Einsatz am Markt zu verhelfen. Einige dieser Reseller könnten sich danach vielleicht auch zu selbständig agierenden Softwarehäusern (ISV, Independent Software Vendor) weiter entwickeln.

Insgesamt listet Tobit derzeit rund 4.000 eigene IT-Fachhändler in Deutschland auf, wie viele von ihnen zur aktiven Nutzung und zum Vertrieb von chayns zu begeistern sind, das wird die Zukunft zeigen. (rw)

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