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Wie ISVs von Azure profitieren

28.06.2010

Realtime-Infos fürs ERP-System

Ein anderer "pulsd"-Kunde, ein Schmuckhändler, benutzt den "pulsd agent", um auf Verkaufsausstellungen und Messen via Handy-Kamera Barcodes an die Zentrale zu übertragen. Diese auf den Verpackungen der Ware aufgeklebten Codes werden vom ERP-System im Unternehmen weiterverarbeitet. Auch diese Lösung sorgt für Echtzeit-Informationen über den aktuellen Warenbestand, kann Rechnungsstellung und Nachbestellungen auslösen.

"Für uns stellt sich das als eine sehr leichtgewichtige Anwendung dar. Wir transportieren verschlüsselte und komprimierte Daten von A nach B. Wir ersetzen wohlgemerkt keine ERP-Prozesse, wir liefern ihnen nur die nötigen Informationen", führt Eilers aus. Der pulsd-Geschäftsführer kann sich ohne weiteres zusätzliche Anwendungen vorstellen, die mobile Nutzer über Cloud-Services mit den zentralen Systemen eines Unternehmens verbinden: Arbeitszeiterfassung für Servicetechniker zum Beispiel Ersatzteilbeschaffung und Aufgabenmanagement.

Der mobile Nutzer muss nur eine kleine App auf dem Smartphone installieren, die sowohl die Eingabemasken als auch die Informationsmimik bereitstellt. Der "agent" und die "integration services" von "pulsd" sorgen für die schnittstellenkonformen Informationen an die Backend-Systeme und für die Verbindung zu Azure-Platform. Kann momentan keine Verbindung zur Cloud hergestellt werden, speichert ein Smartphone die erfassten Daten solange zwischen, bis wieder online gearbeitet werden kann. Dann erfolgt die Synchronisation.

Neben der bidirektionalen Verbindung zwischen mobilem Endgerät und Backend-System eines Unternehmens ermöglichen die "integration services" außerdem den Austausch mit anderen Cloud-Services. "Wenn ein Kunde beispielsweise ausgewählte CRM-Daten in die Cloud hoch lädt, dann können wir sie mit Facebook-Daten abgleichen. Das ist für Dinge wie 'social CRM'-Anwendungsfälle sehr interessant", erklärt Eilers.

Zurzeit nutzt pulsd 25 CPUs, Table-, Blob-Storage, Queues und SQL-Azure in Azure Platform.

Social Games als nächstes Testfeld

Neben den Business-Services pulsd untersucht Eilers mit einem weiteren Start-up namens "ozgames studios" und dem social Game "odigene" die Einsetzbarkeit der Cloud-Plattform für Consumer-Anwendungen, das ähnlich wie Farmville oder Mafia Wars von Zynga auf Facebook laufen soll. Bis Ende Juli 2010 befindet sich t das Spiel noch im Betastadium. "Weil diese Spiele sehr schnell auf mehrere Millionen Nutzer anwachsen können, spielen flexible Cloud-Plattformen wie Azure eine enorm wichtige Rolle. Wir könnten als Anbieter nie die nötige Hardware vorfinanzieren, die benötigt wird, um "odigene" beispielsweise so blitzartig skalieren zu lassen, wie das bei Farmville der Fall war", erklärt Eilers. (rw)

Der Autor

Foto: Christoph Witte

Christoph Witte ist IT-Publizist in München

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