Unzufriedene Kunden und Mitarbeiter

Zeitverschwendung schadet Firmen enorm



Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.

Folgen der Zeitverschwendung

Die Studie "Powering Productivity" zeigt, dass Ineffizienz am Arbeitsplatz ein zentrales Managementproblem ist. Der häufigste Grund für Zeitverschwendung im Tagesgeschäft sind ineffiziente Prozesse (44%), gefolgt von einer Überlastung durch zu viel Schreibarbeit (43%) und Meetings (41%). Weitere Hemmnisse, die zur Zeitverschwendung beitragen, sind Kommunikationsdefizite und Reisezeit. Ineffizienz im Unternehmen ist mehr als ein Ärgernis für das Management. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass vor allem Mitarbeiter (57%) und Kunden (48%) darunter zu leiden haben. Die Last der Effizienzprobleme könnte auf lange Sicht zu Mitarbeiter- und Kundenfluktuation führen.

Technologie ist der zentrale Ansatzpunkt, um die unternehmerische Performance zu maximieren. Fast alle Führungskräfte (96%) sind davon überzeugt, dass durch den Einsatz von Technologien Unternehmen effizienter werden können. Mit den richtigen Werkzeugen bekommen Organisationen die benötigte Zuversicht, um ihre Produktivitätsziele zu erreichen.

Dieses Vertrauen ist eng an den Einsatz von Technologien gebunden. Entsprechend sind in der Studie 53% der Befragten, welche die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in ihrem Unternehmen als technik-basiert ansehen, "sehr zuversichtlich" hinsichtlich des Unternehmenserfolgs. Die Befragten in Unternehmen, in denen Technologien nur zögernd eingesetzt werden, sind nur zu 14% "sehr zuversichtlich" bezüglich des Geschäftserfolgs. Lediglich die deutschen Führungskräfte sind hier pessimistischer: unabhängig von der technologischen Ausrichtung des Unternehmens sind hier nur 15% sehr zuversichtlich, die gesteckten Ziele zur Effizienzsteigerung zu erreichen.

Erholung oder reinvestieren

Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass Zeitverschwendung häufig aus inneffizienten Arbeitsweisen resultiert. Wenn Führungskräfte die verschwendete Zeit zurückhaben könnten - wofür würden sie sie nutzen? Würden sie die gewonnene Zeit zur Erholung nutzen oder sie ins Business reinvestieren? Über die Hälfte (56%) würde sie zur Erholung verwenden bzw. die zusätzliche Zeit für sich persönlich nutzen. Nur 44% würden die gewonnene Zeit wieder in die Arbeit stecken; bei den befragten Deutschen liegt dieser Wert sogar nur bei 35%.

Auf die Frage an alle Studienteilnehmer, wie diese zusätzliche Zeit für das Unternehmen nutzen würden, lag der Fokus mehr auf der persönlichen Weiterentwicklung als auf gängigen Arbeitsaufgaben. Mehr als die Hälfte (56%) würde in die eigenen persönliche Weiterentwicklung investieren. 44% würden andere Mitarbeiter coachen. Im Vergleich dazu würde nur ein Drittel Wachstumsmöglichkeiten sondieren oder neue Produkte für das Unternehmen evaluieren.

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