Computermarkt schrumpft

Zurückhaltung vor dem Windows-8-Start

11.10.2012
Kurz vor dem Start des nächsten Microsoft-Betriebssystems Windows 8 liegt das PC-Geschäft am Boden. Der Absatz brach um mehr als acht Prozent ein. Hewlett-Packard könnte die Spitzenposition in der Branche an den chinesischen Herausforderer Lenovo verloren haben.

Der Erfolg von Smartphones und Tablets und das Warten auf Windows 8 setzen dem PC-Geschäft enorm zu: Der Verkauf von Computern ist im vergangenen Quartal stark gefallen. Die Marktforscher von Gartner errechneten einen Absatzrückgang von 8,3 Prozent im Jahresvergleich, ihre Konkurrenten von IDC ein Minus von 8,6 Prozent. Der langjährige Marktführer Hewlett-Packard und der chinesische Hersteller Lenovo liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Spitzenplatz.

Käufer hielten sich vor dem Start des neuen Microsoft-Betriebssystems Windows 8 Ende Oktober deutlich zurück, erklärten die beiden Marktforschungsfirmen in der Nacht zum Donnerstag. Das Geschäft mit Notebooks und Desktop-Computern schwächelt schon länger, weil vor allem bei Verbrauchern eher Smartphones und Tablets heiß begehrt sind. Die Unternehmen zögern zudem angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen mit der Erneuerung ihrer Geräte. Laut Gartner wurden im dritten Quartal noch 87,5 Millionen PCs verkauft, IDC zufolge waren es 87,8 Millionen.

Uneins waren sich die Marktforscher darüber, ob Lenovo bereits im vergangenen Quartal Hewlett-Packard von Thron des weltgrößten PC-Herstellers gestoßen hat. Gartner sieht die Chinesen vorn mit einem Marktanteil von 15,7 zu 15,5 Prozent. IDC zufolge konnte Hewlett-Packard die Führung noch knapp verteidigen mit 15,9 zu 15,7 Prozent. Beide Marktforschungsfirmen stellten bei dem US-Konzern aber einen drastischen Absatzeinbruch von 16,4 Prozent fest.

Lenovo, das vor rund sieben Jahren die PC-Sparte des Computerriesen IBM gekauft hatte, steigerte hingegen den Absatz um rund zehn Prozent. Die Chinesen wollen auch vom Start von Windows 8 profitieren und kündigten eine neue Produktfamilie von Hybrid-PCs an. Die Geräte können wahlweise wie ein Tablet-Computer mit den Fingern auf dem Display oder wie ein Laptop mit Tastatur und Maus bedient werden.

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