Photokina 2008

Zuversicht durch Zubehör

02.10.2008
Mit Micro Four Thirds, HD-Video in Spiegelreflexkameras und dem Leica-S2-System hatte die Photokina 2008 durchaus technische Höhepunkte zu vermelden. Spannender für den Handel war jedoch das ständig steigende Zubehörangebot, das gute Margen verspricht.
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Die Nachfrage nach Digital-Imaging-Produkten ist ungebrochen. Das zeigte die Photokina 2008 deutlich, die vom 23. bis zum 28. August in Köln stattfand. Obwohl die Ausstellerzahl gegenüber 2006 von 1.579 auf 1.523 leicht sank, fanden mit 169.000 Besuchern rund 7.000 Interessierte mehr als vor zwei Jahren den Weg auf das Messegelände. Rund 110.000 davon waren Händler oder professionelle Anwender.

Die Canon EOS 5D Mark II ist die erste Spiegelreflexkamera mit Full-HD-Videoaufzeichnung.
Die Canon EOS 5D Mark II ist die erste Spiegelreflexkamera mit Full-HD-Videoaufzeichnung.
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Der Besuch lohnte sich, denn die Hersteller präsentierten eine Vielzahl neuer Kameramodelle, die Kaufanreize für jeden Geldbeutel bieten. Bei Kompaktkameras sind Auflösungen von 14 Megapixeln und mehr, größere, besser auflösende und blendfreiere Displays, Touchscreens, echtes Weitwinkel, HD-Video, intelligente Gesichtserkennung und GPS-Integration Verkaufsargumente. Ähnlich sieht es im Segment der digitalen Spiegelreflexkameras aus. Canons EOS 5D Mark II und Nikons D90 bieten als erste DSLR-Modelle HD-Video-Aufzeichnung, Sony feierte mit 24,6 Megapixeln in der Vollformatkamera Alpha 900 neue Auflösungsrekorde.

Im Unterschied zu Panasonic konnte Olympus nur eine Konzeptstudie zum neuen Micro-Four-Thirds-Standard präsentieren.
Im Unterschied zu Panasonic konnte Olympus nur eine Konzeptstudie zum neuen Micro-Four-Thirds-Standard präsentieren.
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Ein völlig neues Kamerasystem stellten Olympus und Panasonic mit dem Micro-Four-Thirds-Standard vor. Das Format ermöglicht den Einsatz von Wechseloptiken an kleinen Gehäusen ohne Spiegelsystem und bringt so die Philosophie einer digitalen Messsucherkamera wie der Leica M8 in bezahlbare Regionen.

Mit dem S-System beschreitet Leica einen Mittelweg zwischen Kleinbild- und Mittelformat.
Mit dem S-System beschreitet Leica einen Mittelweg zwischen Kleinbild- und Mittelformat.
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Für Aufsehen sorgte aber vor allem das neue S-System von Leica, war es doch die einzige Neuvorstellung auf der Messe, die nicht schon im Vorfeld zumindest gerüchteweise bekannt war. Mit dem S-System beschreitet Leica einen Mittelweg zwischen Kleinbild und Mittelformat, der Reminiszenzen an das 645-Format weckt. Der von Kodak stammende CCD-Sensor im sogenannten Leica-Pro-Format misst 30 x 45 Millimeter und bietet 37,5 Megapixel Auflösung.

Das erste Kameramodell, die Leica S2, ist nur unwesentlich größer als eine professionelle Kleinbild-DSLR und wie diese gegen Staub sowie Spritzwasser geschützt. Der in Kooperation mit Fujitsu entwickelte Prozessor soll eine Serienbildgeschwindigkeit von 1,5 Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung ermöglichen. Für das System wird es völlig neu gerechnete Objektive geben, die zum Teil mit Zentralverschluss ausgerüstet sind. Da der Sensor größer ist als das Kleinbildformat, hat das Normalobjektiv zirka 70 Millimeter Brennweite. Wann Kamera und Linsen auf den Markt kommen und was sie kosten werden, stand bis Redaktionsschluss nicht fest. Die Preise dürften sich aber im Bereich anderer Mittelformatsysteme bewegen.

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