Zwangsbeglückung: Banken steuern Unternehmenspleiten entgegen

16.01.2004
Ein Rekordniveau bei faulen Krediten und Insolvenzen - allein zwischen Januar und September waren es 29.824 - zwingt Banken zum Handeln. Verantwortlich dafür sind nicht nur die allgemein schwierige Wirtschaftslage und unsicheren politischen Bedingungen in Deutschland. Denn vielfach hapert es auch an der Unternehmensstrategie, dem Controlling und Steuerungsinstrumenten, heißt es in einer Studie der Unternehmensberatung Mummert Consulting und dem F.A.Z.Institut.

Ein Rekordniveau bei faulen Krediten und Insolvenzen - allein zwischen Januar und September waren es 29.824 - zwingt Banken zum Handeln. Verantwortlich dafür sind nicht nur die allgemein schwierige Wirtschaftslage und unsicheren politischen Bedingungen in Deutschland. Denn vielfach hapert es auch an der Unternehmensstrategie, dem Controlling und Steuerungsinstrumenten, heißt es in einer Studie der Unternehmensberatung Mummert Consulting und dem F.A.Z.Institut.

Um dem entgegenzusteuern, machen die Banken zunehmend Druck auf die Unternehmen, verstärkt moderne Steuerungsinstrumente einzusetzen. 60 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass ihre Banken mehr Ist-Daten als bisher verlangen. 45 Prozent müssen mehr Plandaten offenlegen, um an Kredite heranzukommen. Basel II und die damit einhergehenden geänderten Eigenkapitalrichtlinien haben die Banken zudem veranlasst, die Kreditbedingungen den gestiegenen Risiken anzupassen.

Neben den klassischen Kriterien wie Cashflow und Umsatzwachstum gewinnen auch nichtmonetäre Steuerungsdaten wie Effizienz, Mitarbeiter und Kundenzufriedenheit zunehmend an Bedeutung. Hauptziele der Unternehmensführung sind Effizienz- und Produktivitätssteigerung (73 Prozent), Prozessoptimierung (64 Prozent), Kostensenkung (63 Prozent) und Kundenbindung (61 Prozent). Die Steigerung des Umsatzes bekam hingegen nur 47 Prozent der Nennungen. (kh)

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