Seit Ende Januar ist die Übernahme des Storage-Switch-Herstellers McData durch den Konkurrenten Brocade unter Dach und Fach. Nun beginnen die Mühen der Ebenen. Mit Meetings in europäischen Metropolen wie London und Rom will der Anbieter alle Mitarbeiter auf das neue Unternehmen einschwören. "Wir wollen nicht die Fehler anderer Firmen wiederholen, die bei Akquisitionen Mitarbeiter zu lange im Unklaren gelassen haben", sagt Barbara Spicek, Director Sales & Marketing EMEA.
Auch im Channel ist das Unternehmen um Klarheit bemüht: Das McData-Partner-Programm wird mit einer Übergangsfrist von drei Monaten aufgelöst, ehemalige McData-Partner bekommen einen Brocade-Vertrag angeboten. Wer dabei bleibt, für den ändert sich wenig "Die Leistungsmerkmale der Programme sind sich ziemlich ähnlich", sagt Spicek.
Die Partner dürfte derzeit ohnehin weniger die Frage nach Rabatten und MDF-Geldern umtreiben, als mehr die Sorge um Produkt-Palette und Support. Hier setzt Brocade auf Investitionsschutz: "Alle drei Directoren werden parallel weitergeführt", so Spicek womit sie die McData-Produkte Intrepid 6140 und i10k sowie den Brocade-Director 48000 meint. Nur der aus der CNT-Inrange-Akquisition stammende UMD wird nicht weiter supportet, sondern kostenlos ersetzt. Eine Bereinigung des Director-Portfolios soll erst mit dem nächsten Technologieschritt auf 8 Gbit/s kommen.
Die Switche sollen mittelfristig durch Produkte wie den vor kurzem angekündigten "5000" ersetzt werden, die mit Brocade- und McData-Fabrics zusammenarbeiten können. Eine detaillierte Roadmap und End-of-Life-Ankündigungen mit sechs Monaten Vorlauf sollen die Partner vor unliebsamen Überraschungen bewahren. Nach Abkündigung will der Anbieter noch fünf Jahre lang Support leisten.