6 Meilensteine für die erfolgreiche IT-Strategie

15.05.2007

3. Die messbare Darstellung der Ziele der IT schafft Transparenz für das Unternehmen. Diese Transparenz kann für den IT-Leiter, der gern spontan entscheidet, opportunistisch handelt oder sich ungern langfristig auf dynamischem Terrain festlegt, durchaus unangenehm sein. Doch wenn eine IT-Strategie vollständig aufgesetzt ist, so dürfte sich der Handlungsspielraum eher erweitern, und die breite Unterstützung des eigenen Teams und der Unternehmensleitung sichert den Weg auch auf einem schwierigen Terrain. Die Ausrichtung der Ziele der IT an den Unternehmenszielen macht dann auch jeden Opportunismus überflüssig.

4. Bei der GAP-Analyse geht es um die Kunst des Ausgleichs zwischen der Bewertung der überwiegend unbefriedigenden Situation und der deutlichen Darstellung des Handlungsbedarfs. Wer seinen Vorgesetzten und Vorgänger oder sein Team nicht verärgern will, sollte daher eine gewisse Rücksicht nehmen. Wer die IT gar selbst in die aktuelle Situation gesteuert hat, muss den Mut aufbringen das GAP aufzuzeigen. In jedem Fall ist eine neutrale Bewertung ohne implizite oder gar offene Schuldzuweisungen erforderlich. Hier tun sich IT-Leiter besonders schwer, und hier setzt in der Regel auch die erste größere Pause im Strategieprojekt ein.

5. Bei der Beschreibung der Handlungsoptionen tendieren einige IT-Leiter dahin, nur die eigenen Favoriten zu nennen, um Diskussionen über unliebsame Alternativen zu vermeiden. Dies ist in der Regel aber meist zwecklos, weil diese Diskussionen weder verhindert werden können noch verhindert werden sollten. Erst die Diskussion der Alternativen und die Verständigung auf eine gemeinsame IT-Strategie sichern die Unterstützung und das Verständnis bei allen Beteiligten. Es ist besser, im Vorfeld alle Alternativen neutral und unvoreingenommen zu beleuchten, als während der Umsetzung solche Diskussion führen zu müssen. Es gilt daher: "Lieber lenken als gelenkt zu werden", so Senior Advisor Tischendorf.

6. Bei der Entscheidung für eine der Handlungsoptionen setzt die nächste größere Pause ein. Hier bricht teilweise sogar das Projekt ab. Keine der Alternativen stellt den Königsweg dar. Jede birgt Risiken und ist nicht von heute auf morgen umzusetzen. Falls der IT-Leiter die Diskussion über die Alternativen anstoßen konnte, wird er in der Regel nun allein gelassen. Kraft seines Amtes und seines Know-hows muss er nun die Entscheidung oft allein treffen. Schließlich muss er auch für die erfolgreiche Umsetzung sorgen. Die Übernahme der Verantwortung ist die größte Sorge der IT-Leiter. Dabei sind Unternehmen mit 60 Prozent Fehlentscheidungen durchaus erfolgreich, denn gar keine Entscheidung ist garantiert zu 100 Prozent falsch. (mf)

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