Mindestens 325.000 Euro Schaden

Anklage gegen fleißigen Fake-Shop-Betreiber

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Einem 40-Jährigen, zuletzt in Unterfranken wohnendem Mann wird vorgeworfen, insgesamt 52 Fake-Shops betrieben zu haben – von “Elektro Ecke“ über „mydealz24.net“ bis zu „staubsauger-testsieger.net“.
Wahrscheinlich durch Einnahmen aus Fake Shops hat in 40-Jähriger über 1,3 Millionen Euro auf seinen Konten angehäuft. Jetzt erhebt die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg Anklage gegen ihn.
Wahrscheinlich durch Einnahmen aus Fake Shops hat in 40-Jähriger über 1,3 Millionen Euro auf seinen Konten angehäuft. Jetzt erhebt die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg Anklage gegen ihn.
Foto: Pla2na - shutterstock.com

Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Schweinfurt und der Zentralstelle Cybercrime Bayern haben im Mai 2023 zur Festnahme eines 40-jährigen Unterfranken geführt. Ihm wird vorgeworfen, auf diversen Fake-Shops mit Namen wie "Elektro Ecke", topado.shop", "housegarden.life", "staubsauger-testsieger.net", "mydealz24.net" oder "biker-zubehoer.com" eine breite Vielfalt von Produkte zu Preisen zwischen 2,88 und 1.846,68 Euro beworben zu haben. Nach der Bezahlung per Vorkasse schauten die Kunden jedoch in die Röhre: Keiner von ihnen erhielt die bestellten Produkte jemals.

"Insgesamt konnten durch die Ermittlungen 2.309 konkrete Bestellungen von Geschädigten im Zeitraum vom 02.01.2020 bis zum 23.03.2023 mit einem Gesamtschaden von knapp 325.000 EUR aufgedeckt werden", teilt die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg mit. Außerdem seien auf den von der Angeschuldigten für die Shops verwendeten Konten Einzahlungen in Höhe von über 1 Millionen Euro eingegangen, die keinen konkreten Bestellungen mehr zugeordnet werden könnten. Die Ermittler gehen bei diesen Einzahlungen ebenfalls davon aus, dass die Gelder aus Aktivitäten im Zusammenhang mit den Fake-Shops stammen.

Der unter anderem schon wegen Betrugsdelikten vorbestrafte Angeschuldigte befindet sich Mai 2023 in Untersuchungshaft. Die Taten habe er von seinen jeweiligen Wohnorten aus begangen - zunächst in Berlin, später im Landkreis Schwandorf und schließlich im Landkreis Rhön-Grabfeld. Ihm wird nun unter anderem gewerbsmäßiger Betrug in 52 Fällen vorgeworfen. Ihm droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren. Die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg will zudem die vermutlich ergaunerten Beträge in Höhe von 1.368.716,35 Euro einziehen.

Tipps gegen Fake Shops

Die Verbraucherzentrale Hambirg führt nicht nur eine Liste mit fragwürdigen Online-Shops, sondern gibt auch Tips, woran Verbraucher diese erkenenn können. Der Bundesverband der Verbraucherzentrale bietet auf seiner Webseite zudem einen Fake-Shop-Finder an. Dort lässt sich durch Eingabe der Web-Adresse schnell heraufinden, ob ein Shop seriös ist.

Eine weitere Prüfmöglichkeit bietet Plattformen wie Shopauskunft oder Trusted Shops. Bei Prüfsiegelen wie Trusted Shops sollten Käufer aber nicht alleien auf das Logo auf der Shop-Webseite vertrauen - das geklaut sein kann - sondern den betreffenden Shop auch in der Shopsuche der Plattform überprüfen. Altrnativ bietet auch Trusted Shops einen Fake Shop Finder an.

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