Sun-Gründer versus Cisco

Arista Networks treibt 10 GB-Switches voran

22.03.2010

"Die Software entscheidet bei Switches"

Und trotzdem stünden auch die schnellsten Chips den Datenanforderungen bremsend im Weg, wenn sie nicht von Software gesteuert werden, die zum einen ebenso trickreich mit den rund 60 Protokollen, die in Switches eingesetzt werden, umgehen, zum andern aber Fehlerkorrekturen, etwa von korrupten oder verlo9ren gegangenen Datenpaketen, im laufenden Betrieb vornehmen können. Man könne sagen, so fasst von Bechtolsheim seine Sicht auf die vergangenen fünf Jahre zusammen, "es tut sich wieder was im Switches-Markt".

Genau deshalb habe sich seine Firma darauf spezialisiert, GB- und 10 GB-Switches für Datencenter zu bauen, die über eine ausgeklügelte Software zur Steuerung und Verwaltung der Netzkomponenten verfügten.

Sie heißt bei Arista EOS ("Extensible Operation System") und sie ist modular so geschrieben, dass sie bei laufendem Betriebs eines Datencenters Ausfälle von Komponenten inklusive virtuellen Servern korrigieren kann. Des Weiteren nutzt EOS diverse Protokolle, etwa Spanning tree und SNMP, ferner Link Aggregation, um Ports bescheunigend zu addieren, und andere Möglichkeiten, etwa Load balancing und Sicherheits-Features für Applikationen, um den Netzbetrieb rund um die Uhr und ohne nennenswerte Latenz zu sichern.

Zwar sei damit, wie Bechtolsheim sagt, noch lange nicht alles getan, um Kunden, neben Providern etwa Finanzanbieter, ganz zufrieden zu stellen, doch sei damit mehr getan, als derzeit die Konkurrenten - Cisco mit Nexus und dem Catalyst 4948, Extreme Networks mit dem Summit x450a, Brocade mit dem Foundry-Switch FastIron LS 648 oder HP Procurve mit dem ProCurve 6120 - in die Waagschale werfen könnten.

"Wir haben in die Software Millionen investiert. Wir sind jetzt bei rund drei Millionen Codezeilen, und es werden voraussichtlich noch zwei Millionen Zeilen dazu kommen", sagt Bechtolsheim. Fortwährende stabile Verbindungen seien nur möglich, wenn man auf jeder Netzschicht (Layer 0 bis 7) die sich ergebende Probleme sauber angehe. Etwa auf Layer 0-Ebene die Probleme mit Netzwerkkarten (NICS), auf Layer 2 und 3-Ebene solche der virtuellen LANs (VLAN) und der redundanten Netzverbindungen (Spanning tree); WAS virtuellen Servern eine wichtige Rolle spiele.

Hinzu komme, dass "jeder Kunde sein eigene Netzwerk hat, mit x Zusätzen, Policies, Applikations-Parametern, die auch in virtuellen Umgebungen gelten sollen, etc. etc.".

Da Arista seine Switches - die 7100-Serie sowie den GB-Switch 7048 mit 48 Ports - bei Dutzenden Kunden bereits im Betrieb habe, könne man mit Genugtuung sagen, dass es bei Support-Anfragen so gut wie keine Probleme lösen musste, die die Switches oder EOS selber hervorgerufen hätten. Marktführer Cisco dagegen müsse bei rund 50 Prozent der Supportanfragen Eingriffe in seine Switches oder das vielversionige Betriebssystem IOS vornehmen, so der Sun-Gründer, der von 1996 bis 2003 bei dem Netzwerkriesen Hochleistungs-Switches entwickelte.

Seiner Ansicht nach ist seine Firma dem Riesen weit voraus.

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