Bei einer Frage-und Antwort-Rund am Rande der "Professional Association for SQL Server"-Konferenz in Seattle gab Microsoft-Chef Steve Ballmer einige Details preis, die den kürzlichen Deal mit Novell in einem neuen Licht erscheinen lassen. Demnach sei einer der Gründe für die Partnerschaft laut Ballmer gewesen, dass Linux "unser geistiges Eigentum nutzt". Microsoft wolle demzufolge "für seine Innovationen einen angemessenen ökonomischen Anteil für seine Aktionäre" erhalten. Dies berichtet der IDG News Service.
Teil des Microsoft/Novell-Deals ist, dass Microsoft Novell 440 Millionen US-Dollar für Gutscheine bezahlt, für die Kunden einen einjährigen Support für Suse Linux erhalten. Ein weiterer Teil des Abkommens besagt, dass Novell seinerseits 40 Millionen US-Dollar an Microsoft zahlen muss. Dafür sind die Nutzer von Suse Linux vor möglichen Patentklagen seitens Microsoft geschützt. Abgedeckt seien laut Bericht auch Einzelanwender oder nichtkommerzielle Open-Source-Entwickler, die Code erstellen und zu Suse Linux beitragen sowie Entwickler, die dafür bezahlt haben, Code für die Distribution zu entwickeln.
Ballmer zu der Vereinbarung: "Novell zahlt uns etwas Geld für das Recht, Anwendern, die Suse Linux nutzen, sagen zu können, dass sie umfassend geschützt sind. Dies ist wichtig für uns, denn wir sind der Ansicht, dass jeder Linux-Kunde grundsätzlich eine offene Rechnung hat."
Der Aufschrei in der Linux-Gemeinde ließ entsprechend nicht allzu lange auf sich warten: So ist Pamela Jones vom Groklaw.net-Blog der Ansicht, dass Ballmer mit seinen Aussagen in erster Linie für Verunsicherung sorgen will. Und weiter: "Lass ihn klagen, wenn er denkt, dass er einen gültigen Anspruch hat und wir werden sehen, wie seine Kunden darauf reagieren."