Bechtle: Umsatzzuwachs durch Firmenzukäufe - weiter schwierige Marktlage

11.11.2005
Trotz schwacher Konjunktur hat Bechtle wieder zugelegt. Das gute Ergebnis der letzten neun Monate hat man in erster Linie den Zukäufen in diesem Jahr zu verdanken.

Die Bechtle AG hat von Januar bis September 2005 ihren Umsatz um 8,9 Prozent auf 817,9 Millionen Euro gesteigert (Vorjahr: 751,2 Millionen Euro). Auf der Ertragsseite wurde das Ergebnis vor Steuern (EBT) in den ersten neun Monaten um 4,5 Prozent auf 25 Millionen Euro gesteigert (Vorjahr: 24 Millionen Euro). Das gute Ergebnis hat man vor allem den Zukäufen zu verdanken.

So haben die Bechtle-Systemhäuser mit 565,7 Millionen Euro in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,7 Prozent zugelegt. Zu diesem Umsatzplus haben ausschließlich die Akquisitionen beigetragen: Ohne die neuen Konzerngesellschaften gingen die Erlöse um 0,6 Prozent zurück.

Die Zukäufen wirken sich allerdings auch auf die Gewinne aus: Das EBIT hat sich in diesem Zeitraum um 10 Prozent von 10,5 Millionen Euro auf 9,5 Millionen Euro reduziert. Ursache sind unter anderem die Integrationsaufwendungen für die 2005 akquirierten vier Systemhäuser: Insgesamt kamen in diesem Jahr neben 14 neuen Standorten in Deutschland und der Schweiz auch über 500 zusätzliche Mitarbeiter zum Systemhaus-Segment.

Organisches Wachstum hat Bechtle nur im Segment IT-eCommerce verzeichnet: Hier gab es ein leichtes Umsatzplus von 1,1 Prozent auf 252,2 Millionen Euro (Vorjahr: 249,4 Millionen Euro).

Mit der allgemeinen geschäftlichen Entwicklung ist Bechtle allerdings nicht glücklich: Die Branchenkonjunktur sei auch im dritten Quartal schwächer als erwartet ausgefallen. Der Vorstand hat aufgrund der Entwicklung nun die Umsatzprognose von 1,3 Milliarden Euro nach unten korrigiert: für das laufende Geschäftsjahr werden nun 1,15 bis 1,18 Milliarden Euro anvisiert. Damit wurde der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr noch immer ein Plus zwischen 5,7 und 8,5 Prozent aufweisen - doch auch das wäre ausschließlich den Firmenzukäufen, die Bechtle 2005 getätigt hat, zu verdanken.

Und die Strategie soll fortgeführt werden: Wie das Unternehmen bekannt gibt, verfügt man derzeit "über eine solide Liquiditätsreserve von 85,8 Millionen Euro, die ausreichend Spielraum für weitere Akquisitionen bietet". (Lesen Sie dazu bitte auch unseren Kommentar von Damian Sicking) (mf)

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