Interview mit Acer-Manager Mirco Krebs

"Bei der Bildung stehen wir im Wettbewerb zum europäischen Ausland"

18.05.2011

CP: Wird denn der Umgang mit digitalen oder multimedialen Lehrmitteln an den Unis nicht gelernt?

Das Foto zeigt Micro Krebs mit der TV-Moderatorin Aleksandra Bechtel auf dem Acer Kick-off 2011 in Hannover.
Das Foto zeigt Micro Krebs mit der TV-Moderatorin Aleksandra Bechtel auf dem Acer Kick-off 2011 in Hannover.

Krebs: Doch, Lehramtsanwärter haben Verhaltensseminare für Präsentationen an den Universitäten, wobei sie auch lernen, mit digitalen Medien und IT-Equipment umzugehen. Aber wir erleben auch, dass die Lehrer eher darauf geschult werden, die IT instandzusetzen, als sie zu nutzen. Ersteres ist sicherlich nicht ihre Aufgabe, sondern die von Leuten aus dem Fachhandel oder die von IT-Dienstleistern, die etwas davon verstehen.

CP: Gemessen an der Schweiz, an den Niederlanden, Großbritannien und einigen anderen Ländern mit zentralistischem Schulsystem scheint Deutschland noch etwas hinterherzuhinken. Wie ist die Situation und was müsste sich Ihrer Meinung nach von politischer Seite ändern?

Krebs: Wir haben es hier mit 35.000 Schulen und 7.000 Schulträgern zu tun. Heute sind in Deutschland nur gerade mal 46.000 von einer Million Klassenzimmern mit IT-Equipment ausgestattet, was einem Anteil von unter fünf Prozent entspricht. Entsprechend groß ist das Marktpotenzial. Es liegt nicht mal so sehr an fehlenden Fördermitteln. Die gibt es, wie von uns durchgeführte Projekte in Thüringen und Niedersachsen mit 20 Schulen und 30 Klassenzimmern zeigen, nicht nur von Bund und Ländern, sondern teilweise auch von der EU, in dem Fall von European School Net. Es gab auch schon mal EU-Gelder für Schulen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Frage ist, hat die Politik damit bereits genug getan? Ich glaube, nicht. Es müssen vor allen Dingen auch Lehrer mitziehen und mitgezogen werden. Abgesehen davon, generell reformieren können wir das Bildungssystem in Deutschland nicht.

Zur Startseite