BenQ trennt sich von Tafelsilber - Investoren fordern Ende der globalen Ambitionen

07.11.2006
In den ersten neun Monaten des Jahres 2006 kam BenQ ohne BenQ Mobile Deutschland auf einen Umsatz von 3,66 Milliarden Euro und einen Nettoverlust von 470 Millionen Euro. Die Übernahme der Handy-Sparte von Siemens kostete das Unternehmen insgesamt über 800 Millionen Euro.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2006 kam BenQ ohne BenQ Mobile Deutschland auf einen Umsatz von 3,66 Milliarden Euro und einen Nettoverlust von 470 Millionen Euro. Die Übernahme der Handy-Sparte von Siemens kostete das Unternehmen insgesamt über 800 Millionen Euro.

Um die Verluste aufzufangen, hat der Aufsichtsrat beschlossen, die Jiandong-Fabrik im Guishan Industrial Park in der festlandchinesischen Provinz Zhejiang an Daxon Technology zu verkaufen. Der CD/DVD-Medien-Hersteller musste dafür rund 71,6 Millionen Euro aufbringen. Ferner hat der BenQ-Aufsichtsrat Anteile an dem Form-Maschinenhersteller Gallant Precision Machining Co. zum Verkauf freigegeben. Zuvor hat das Unternehmen schon eine einmalige Abschreibung in Höhe von 281,5 Millionen Euro vorgenommen.

Ein neuer Entschuldungsplan sieht laut Finanzchef Eric Yu vor, langfristige Investitionen und Vermögenswerte aus dem Nicht-Kerngeschäft zu Geld zu machen, um die Bilanzen zu stärken, die Zinszahlungen zu reduzieren und für zukünftige Investitionen Cash zur Verfügung zu haben.

Bei den Investoren regt sich indes Widerstand gegen neue internationale Wagnisse. Wie Peter Wu, der beim Invesco Taiwan Technology 1,5 Milliarden US-Dollar verwaltet fordern sie, dass BenQ sich mit Handys auf Asien besinnt und seine globalen Ambitionen aufgibt.

Das München-Abenteuer hat die BenQ-Aktie innerhalb von 12 Monaten um 39 Prozent nach unten gerissen. Das Papier gilt heute als der fünftschlechteste Performer in dem MSCI Asia Pacific Technology Index mit 132 registrierten Unternehmen.

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