KBC Beteiligungs GmbH verkauft

Cancom übernimmt ehemalige Kapsch BusinessCom

25.04.2023
Cancom will die KBC Beteiligungs GmbH übernehmen. Die Transaktion, mit der Cancom die ehemalige Kapsch BusinessCom erwirbt, hat ein Gesamtvolumen von 165 Millionen Euro und bringt dem deutschen IT-Dienstleister 1.650 neue Mitarbeiter.
Jochen Borenich (Vorstand von K-Businesscom AG), Franz Semmernegg CEO K-Businesscom), Rüdiger Rath und Thoma Stark (CFO Cancom) blicken zuversichtlich in die gemeinsame Zukunft.
Jochen Borenich (Vorstand von K-Businesscom AG), Franz Semmernegg CEO K-Businesscom), Rüdiger Rath und Thoma Stark (CFO Cancom) blicken zuversichtlich in die gemeinsame Zukunft.
Foto: Cancom

Cancom will die KBC Beteiligungs GmbH übernehmen. KBC ist die Muttergesellschaft von K-Businesscom (die bis April 2022 Kapsch BusinessCom hieß, und den Angaben zufolge "Österreichs führender ICT-Lösungs- und Serviceprovider". Die Transaktion habe ein Gesamtvolumen von 165 Millionen Euro, teilte Cancom mit. Dieses setze sich aus einem Kaufpreisanteil in bar von rund 58 Millionen Euro und einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage mit Ausgabe von 3,5 Millionen neuen Cancom-Aktien an die Gesellschafter von KBC zusammen. Nach Abschluss der Transaktion sei geplant, dass Cancom bestehende Finanzverbindlichkeiten von KBC in Höhe von rund 37 Millionen Euro kurzfristig ablöse.

K-Businesscom hatte im Geschäftsjahr 2022/23 mit 1.650 Mitarbeitern in der DACH-Region, Rumänien und Tschechien einen Umsatz von gut einer halben Milliarde Euro und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 28 Millionen Euro erzielt. "Wir haben lange nach einer Möglichkeit gesucht, die Cancom-Gruppe insbesondere in Österreich und der Schweiz schneller in eine merklich stärkere Marktposition zu bringen als dies durch organisches Wachstum möglich gewesen wäre", sagt Rüdiger Rath, CEO der Cancom SE, zu dem Zukauf.

Der Ausbau der Schweiz Marktanteile in der Schweiz wurde durch K-Businesscom bereits vorige Woche eingeleitet. Da übernahm K-Businesscom 100 Prozent der Anteile an der eigentümergeführten Belsoft Infortix AG. Der Schweizer Systemintegrator mit Schwerpunkt Datacenter, Netzwerk und Security hat seinen Sitz in Zürich und Niederlassungen in Pfäffikon und Basel. Er erwirtschaftete zuletzt mit 35 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 12 Millionen Euro.

Wie Cancom und K-Businesscom zusammenpassen

"Die beiden Unternehmen setzen ähnliche Business-Schwerpunkte und sind gleichzeitig auch sehr komplementär in vielen Bereichen mit ihren Service- und Solutions-Portfolios", teilen die Unternehmen mit. "Cancom ist unter anderem als Spezialist für Digital Workplace, Cloud Solutions und ICT Managed Services positioniert. K-Businesscom bringt sein Know-how als Digital Business Engineer für IT- und Business-Consulting und Softwareentwicklung ein, ebenso wie seine Kompetenz für Intelligent Networks und IT-Security auch mit dem eigenen KBC Cyber Defense Center."

Mit Microsoft, Apple, AWS, SAP, Cisco und HP verbinden beide Unternehmen langjährge Partnerschaften. Das größte gemeinsame Wachstumspotenzial sieht Franz Semmernegg, CEO K-Businesscom, bei den ICT-Service-Modellen (XaaS), insbesondere im Bereich Cyber Security.

Der bisherige Vorstand von K-Businesscom AG, Jochen Borenich, soll nach dem endgültigem Abschluss der Transaktion in den Vorstand von Cancom einziehen. Cancom-Chef Rüdiger Rath und Cancom-Finanzchef Thomas Stark werden Sitze im Aufsichtsrat von K-Businesscom AG einnehmen. Der aktuelle Vorstandsvorsitzende der Österreicher, Franz Semmernegg, soll in seiner jetzigen Position K-Businesscom weiter führen.

Der Vollzug der Transaktion steht den Angaben zufolge noch unter den üblichen aufschiebenden Bedingungen, insbesondere der Zustimmung der Kartellbehörden. Unter der Voraussetzung einer Zustimmung werde mit einem Abschluss der Transaktion im Juni 2023 gerechnet. (dpa/pma)

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