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Der CP-Wahnsinn der Woche - Feiertage, Weltuntergänge, Frauenfeinde & Co.



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.

Frauenfeind Bitkom

Die Frauenfußball-WM ist ja vor allem eine hervorragende Gelegenheit, frauenfeindliche Witze zum Besten zu geben. Leider hat sich das Satiremagazin "Titanic" vorsorglich bereits alle Kalauer rund um die WM gesichert. Bonmots wie "Ein Spiel dauert 90-60-90 Minuten" oder "Schiri, wir wissen, wo dein Schuhregal steht!" sind deshalb ab sofort lizenzpflichtig und ziehen bei unautorisiertem Gebrauch Schadensersatzforderungen in zehnstelliger Millionenhöhe nach sich. Restbestände wie "Sommermädchen" oder "Fußball-Barbie" hat sich der gebührenfinanzierte NDR geschnappt. Dem Normalbürger bleiben also nur noch Versatzstücke wie "Schöner Pass - für eine Frau" oder "Das hab ich in der Kreisliga schon besser gesehen" übrig. Zur Vorbereitung empfehlen wir außerdem dieses Video.

Frauenfeinde finden sich aber nicht nur unter Satiremagazinen, Öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten und Fußball-Fans. Auch der Hightech-Verband Bitkom gönnt sich einen starken Wortwitz auf dem Rücken des schwachen Geschlechts (oder war es umgekehrt?) und titelt:

"Gespaltene Meinung zur Frauenquote"

Eine derart "frauenfeindliche Pressemitteilung der Woche" hätte Ex-Präsident August-Wilhelm Scheer sicher nicht mit sich durchgehen lassen, aber der hat ja - hört, hört! - den Stab übergeben. Und so setzt der neue Präsi, Prof. Dieter Kempf, gleich noch einen drauf:

"Der typische Internetjunkie ist jung und männlich"

Braucht keine Frauenquote: HPs neue Druckerchefin Jaimi Cyrus.
Braucht keine Frauenquote: HPs neue Druckerchefin Jaimi Cyrus.

Alte, weibliche Internetjunkies werden also wieder einmal unter den Tisch gekehrt, wo sie wahrscheinlich auf Fachhändler Apokalypse stoßen, der dort Schutz vor dem nächsten Sonnensturm sucht. Selbst beim Thema Online-Handel kann es sich der Verband nicht verkneifen, Frauen zu diskriminieren: "Insgesamt liegen Männer mit 22 Prozent vor den Frauen mit 16 Prozent", heißt es da. Uns fehlt eigentlich nur noch diese Schlagzeile:

"Frauenfußball-WM: BITKOM kritisiert Männerdiskriminierung"

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