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Der CP-Wahnsinn der Woche - Gebrauchte Schläuche, Fingernägel & Co.



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.

Nagelstudios, Schlauchtaschen & Co.

Gepflegte Nägel sind im Kundengespräch das A & O.
Gepflegte Nägel sind im Kundengespräch das A & O.

Das "Geschäftsmodell der Woche" stammt dieses Mal von nail-designer.com. Heimwerker können dort "Do-It-Yourself-Fingernägel" durch "selbstklebende Nagelfolien individuell designen". Der Shop verspricht "unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten für ausgefallene Fingernägel". Das ist auch gut so, denn wer möchte sich das antun, solange sich die Nägel noch in der Nähe des Körpers befinden.

Wir hoffen, dass dieses Geschäftsmodell nicht erfolgreich ist. Wenn es sich jeder selber macht - was wird dann aus "Rita’s Nagelbettentzündung’s Studio", "Kathleen’s Nail Designer S’tübchen" oder Mandy’s Nägel’s-Boutique? Wenn die alle ihre Nagefeile an den Nagel hängen müssten, wäre das nicht nur das endgültige Aus für die Harz-IV-Reform, auch die fachgerechte Entsorgung der ganzen Deppen-Apostrophe würde den Steuerzahler Millionen kosten.

Das "Produkt der Woche" ist aus gebrauchtem Schlauch. Wenn Sie uns jetzt für bescheuert halten, dann sollten Sie erst einmal die Pressemitteilung des Herstellers lesen. Die Firma namens "Feuerwear" verspricht "brandaktuelle Taschen und Accessoires im Schlauchdesign". "Die Produkte des Kölner Brands meistern heldenhaft jede Krisen-Situation im Alltag", heißt es weiter.

So viel Wortwitz findet man normalerweise nur in Dissertationen von Verteidigungsministern oder in den Fußnoten von Gesetzesvorlagen. Auch wenn die Gefahr besteht, dass diese Schlauchtaschen wie Bleiwesten in den Regalen liegen, haben wir schon weiter gedacht und werden demnächst ebenfalls Produktinnovationen auf den Markt werfen. In der Pipe sind Latex-Beutel der Marke Rit-Axe, Plastiksackerl der Firma HomeLess, Mytilus-Clutches im Clamshell-Design und schwarze Designer-Bags von Garb-Age.

"Sind so kleine Hände", dachte sich Hama wohl beim Design der "Kidsmote".
"Sind so kleine Hände", dachte sich Hama wohl beim Design der "Kidsmote".
Foto: Hama

Der "Verleser der Woche" ist uns bei einer Pressemitteilung von Hama unterlaufen. Empört dachten wir, der Zuberhörhersteller wolle mit einem Produkt namens "Kidsmoke" Minderjährige zum Rauchen verführen. Zum Glück heißt das Produkt aber "Kidsmote" und ist eine an Patschehändchen angepasste Fernbedienung für die Spielekonsole Wii. Hama will Kinder also gar nicht zum Rauchen, sondern zum Zocken verführen. Das ist zwar auch verwerflich, aber immer noch besser als seine Sprösslinge mit "Ferdi Fuchs" zu füttern.

ChannelPartner wünscht ein schönes Wochenende. Nutzen Sie die freie Zeit, prüfen Sie nochmals alle Fußnoten in Ihrer Doktorarbeit, büffeln Sie für den Drogentest, machen Sie sich die Nägel oder ziehen Sie Ihre Kinder mal so richtig an der Wii ab. (haf)

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