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Der CP-Wahnsinn der Woche - Tonerwolken, Traumbosse, Trainees & Co.



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.

George Clooney als CEO

Personalabteilungen verbreiten gerne viel heiße Luft, vernebeln ihre wahren Absichten, und besänftigen Mitarbeiter mit wolkigen Karriereversprechen, bevor diese wie der Blitz aus heiterem Himmel die betriebsbedingte Kündigung trifft. Haufe-Lexware hat diese Strategie nun konsequent zu Ende gedacht und die gesamte Personalverwaltung - Neudeutsch gerne auch "HR" genannt - in die Cloud ausgelagert.

Was allerdings der Praktikant für Drogen nimmt, der mit dem "Screenshot der Woche" das "Haufe Talent Management" illustriert hat, wissen wir nicht. Wir vermuten mal einen dreifachen Nespresso. Auf jeden Fall würden wir gerne unter Angelina Jolie arbeiten, wenn bei Haufe mal wieder eine Stelle frei wird.

Proaktive Personalpolitik betreibt auch unsere Bundesregierung. Nach dem Projekt "Macht Kinder zu Ministern" Und der "Operation EHEC-Gurke" hat Innenminister Friedrich nun erkannt, dass der Feind gar nicht im Kabinett sitzt oder auf der Sprosse lauert. Nein, der Feind versteckt sich im Internet, das ja bekanntlich ein rechtsfreier Raum ist.

Von dort registrierte die Bundesregierung allein von Januar bis September 2010 1.600 "Cyber-Attacken" auf deutsche Behördenrechner - die Elster-Formulare der Steuerzahler nicht eingerechnet. Die meisten der Attacken hatten ihren Ursprung in China, was ja auch so eine Art rechtsfreier Raum ist - wenn auch ein überbevölkerter.

Nun hat Minister Friedrich die Gefahr erkannt, die Cyber-Abwehr als existentiell bewertet und ein Cyber-Abwehrzentrum in Deutschlands verschlafener Ex-Hauptstadt Bonn gegründet. Auch personell hat das Ministerium Kosten und Mühen gescheut und das existenzielle Zentrum mit sage und schreibe 10 - in Worten: zehn! - Mitarbeitern bemannt. Rein rechnerisch muss jeder dort Beschäftigte also nur die Attacken von rund 133 Millionen Chinesen abwehren - für einen deutschen Cyber-Nerd sicher kein Problem.

SPD-Innenexperte Michael Hartmann jammerte auch gleich los und forderte "gut ausgebildetes und ausreichendes Personal" einzustellen. Ja woher denn nehmen und nicht stehlen? Der Markt für gut ausgebildetes Personal ist leergefegt, nicht mal einen Praktikanten bekommt man, wenn man ihm nicht wenigstens eine sechsstellige Aufwandsentschädigung, ein iPad 2 und unbegrenzten Zugang zu allen Kundendaten verspricht.

Kann man nicht oft genug zeigen: HPs neue Druckerchefin Jaimi Cyrus.
Kann man nicht oft genug zeigen: HPs neue Druckerchefin Jaimi Cyrus.

Manager dagegen gibt’s zum Säue füttern, wie die zahlreichen "Jobwechsel der Woche" einmal mehr beweisen. So deckten sich unter anderem T-Systems, HP und Microsoft auf dem Markt ein. George Clooney, Angelina Jolie und Brad Pitt wollten ihre gut bezahlten Posten allerdings nicht aufgeben und sind nach wie vor beim Haufe Talent Management beschäftigt.

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