Souverän bleiben bis zur Unterschrift

Der erste Eindruck zählt, der letzte bleibt

09.06.2008
Von Gabi Nehls

Den ersten Eindruck gezielt beeinflussen

Doch wie genau entsteht der erste Eindruck? Zurück zum Beispiel. Sie laufen auf eine Ihnen unbekannte Person zu. Zuerst nehmen Sie das äußere Erscheinungsbild wahr, also zum Beispiel die Kleidung. Noch immer gilt: Kleider machen Leute. Oder anders formuliert: Sie sind ein wichtiges Instrument, um die gewünschte Botschaft an andere Personen zu senden. Zum Beispiel: Ich bin seriös, wertkonservativ oder von der kreativen Sorte. Also sollten Sie anlassbezogen Ihre Kleidung so wählen, dass diese die gewünschte Botschaft transportiert. Als nächstes registrieren Sie bei der ersten Begegnung die Körpersprache - und zwar noch automatischer als die Kleidung. Hierzu zählen neben der Haltung unser Gang; des Weiteren unsere Mimik sowie ob und wie wir Blickkontakt suchen. Aber auch, ob unser Händedruck eher zupackend oder lasch, warm oder kalt ist.

Wir alle verstehen diese Sprache, selbst wenn wir in ihrer bewussten Deutung nicht geschult sind. Denn die Körpersprache ist die älteste Sprache. Wenn ein Mensch mit erhobenem Arm, geballter Faust und verzerrter Mimik auf Sie zueilt, wissen Sie intuitiv, dass diese Person Ihnen nicht wohl gesonnen ist.

Authentisch und glaubwürdig bleiben

Unsere Körpersprache offenbart Vieles - meist ohne, dass uns dies bewusst ist. Was folgt daraus? Müssen wir unsere Körpersprache fortan sofort und jederzeit kontrollieren und gezielt steuern - also sozusagen auf Knopfdruck jetzt ein Lächeln oder Naserümpfen zeigen? Nein, denn dann würden wir uns wie Marionetten verhalten und unser höchstes Gut verlieren: unsere Glaubwürdigkeit.

Auch das haben Sie gewiss schon erlebt. Zum Beispiel, wenn ein Verkäufer Sie mit zuckersüßem Lächeln und ausgewählter Freundlichkeit bediente, Sie jedoch instinktiv spürten "Das kommt nicht von Herzen" und folglich eine abweisende Haltung einnahmen. Unsere Körpersprache spiegelt unsere Gedanken, Empfindungen und Einstellungen wider. Also kann der Tipp nur lauten: Versetzen Sie sich, bevor Sie einem Kunden gegenüber treten, in positive Stimmung. Schneiden Sie zuvor im Auto Grimassen oder denken Sie an schöne Erlebnisse. Sie werden merken. Ihre Stimmung ändert sich fast automatisch - und damit auch Ihre Stimme.

Denn wichtig für den ersten Eindruck ist auch unsere Sprache. Es macht einen Unterschied, ob wir eine Piepsstimme oder einen tönenden Bass haben. Auch ob unsere Sprache dialektgefärbt ist, beeinflusst den ersten Eindruck. Von besonderer Bedeutung sind jedoch die Lautstärke und Deutlichkeit der Aussprache. Sie entscheiden darüber, ob wir sicher oder unsicher, engagiert oder eher leidenschaftslos wirken. Sie sehen: Der erste Eindruck wird durch viele Faktoren beeinflusst. Entsprechend viele Stellschrauben gibt es, an denen Sie drehen können, um bei Kunden die gewünschten Reaktionen zu erzeugen.

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