Wenn Mitarbeiter unternehmerisch denken

Die Angst der Manager vor Kontrollverlust

15.12.2008

Führungskräfte müssen umdenken

Viele Führungskräfte betrachten es qua Position auch als ihr Privileg, über die Vergabe von Information zu entscheiden. Sie glauben zudem, es sei ihr Recht, in das Tagesgeschäft ihrer Untergebenen hineinzuregieren. Dabei müsste das Fordern von mehr Selbstverantwortung und Eigeninitiative mit einem Rückzug der Vorgesetzten aus dem Tagesgeschäft verbunden sein.

Diese Widersprüchlichkeit registrieren auch die Mitarbeiter. Entsprechend schizophren ist oft ihr Verhalten. Immer wieder beobachtet man in Unternehmen folgende Situation: Sitzt man zum Beispiel mit einem Bereichsleiter zusammen und unterhält sich mit ihm unter vier Augen, strahlt er eine große Selbstsicherheit aus. Fast könnte man meinen, ihm gehöre das Unternehmen. Trifft man dieselbe Person aber, wenn ihr Vorgesetzter anwesend ist, ist aus dem "selbstbewussten Entscheider" ein unterwürfiger Aktentaschenträger geworden.

Wenn unternehmerisches Denken und Handeln in einer Organisation verankert werden soll, ist deshalb ein Umdenken und Neulernen bei den oberen Vorgesetzten nötig. Doch viele Personalentwicklungskonzepte setzen den Fokus einseitig auf die Mitarbeiter. Sie sollen ihre Fähigkeit entwickeln, unternehmerisch zu denken und zu handeln. Übersehen wird, dass auch ihre Vorgesetzten die Fähigkeit entwickeln müssen, Mitarbeiter unternehmerisch denken und handeln zu lassen. Vernachlässigt wird zudem, dass es sich hierbei nicht nur um eine Frage individueller Kompetenzen, sondern auch der Unternehmenskultur handelt.

Merkmale einer unternehmerisch denkenden und handelnden Führungskraft

- Zukunftsorientierung: Sie hat eine positive Grundeinstellung gegenüber Veränderungen. Sie ist offen für neue Ideen und bereit für neue Erfahrungen.

- Lernfähigkeit und -bereitschaft: Sie ergänzt, verändert und erweitert ihre Potenziale durch ein gezieltes Aneignen von Wissen sowie neuer Fähigkeiten und Verhaltensweisen.

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