Neue Motivations- und Anreizsysteme gefragt

Die Belegschaften werden immer älter

14.04.2010

Jeder zweite Mitarbeiter ist 2015 älter als 50 Jahre

2015 ist fast die Hälfte der Beschäftigten älter als 50 Jahre. Zeitgleich rücken immer weniger Berufseinsteiger nach. Den Handlungsbedarf signalisieren viele Altersstrukturen wie sie vom Tarifvertrag Lebensarbeitszeit und Demografie zutage gefördert worden sind. Während lediglich zwei Prozent der Unternehmen überwiegend jüngere Mitarbeiter beschäftigen, weisen 74 Prozent der befragten Unternehmen eine komprimierte oder eine alterszentrierte Belegschaft vor. Durch den demografischen Wandel sieht die Hälfte der befragten Unternehmen die eigene Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit gefährdet.

Insbesondere Gesundheit, Motivation, Wissen und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter, die heute älter als 45 Jahre sind, werden in den kommenden Jahren zu entscheidenden Stellgrößen des unternehmerischen Erfolgs. Nicht zuletzt durch die Anhebung der Rentenaltersgrenze auf 67 Jahre gewinnt die Stärkung der Einsatzbereitschaft und -fähigkeit der älteren Mitarbeiter an Bedeutung. "Entscheidend ist, dass die Unternehmen sich in die Lage versetzen, kurzfristig Maßnahmen zur Auswahl, Förderung und Motivation der älter werdenden Belegschaft einzusetzen. In der Praxis zeigt sich hingegen, dass die bestehenden Beurteilungs-, Führungs- und Vergütungssysteme das 'Älterwerden' größtenteils noch ausklammern", sagt Vergütungsexperte von Hülsen.

Personalkosten werden steigen

Die Mehrheit der befragten Unternehmen ist davon überzeugt, dass die Personalkosten in den kommenden Jahren steigen werden: Aufgrund des sich zuspitzenden Fachkräftemangels verstärkt sich der Druck, das Gesamtvergütungspaket aus Grundgehalt, variabler Vergütung und Nebenleistungen bei leistungsstarken (älteren) Mitarbeitern im Vergleich zum Wettbewerb zu erhöhen. Diese Entwicklung gilt zudem abgeschwächt ebenfalls für Mitarbeiter mit Normalleistung. Die befragten Unternehmen geben folglich an, dass die Vergütungsgestaltung als Handlungsfeld des Personalmanagements in den nächsten fünf Jahren mit den größten Bedeutungszuwachs erfährt.

Attraktive und gleichermaßen kosteneffiziente Vergütungssysteme werden im Wettbewerb um Personal an Bedeutung gewinnen. Ein Großteil der Chemie- und Pharmaunternehmen strebt eine verstärkte Kopplung der Grundgehälter mit Kompetenzaufbau und individueller Leistungen der Mitarbeiter an. "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagt von Hülsen. "Ein Zugewinn an Einsatzflexibilität oder erfolgreicher Know-how-Transfer können differenziert honoriert werden. Voraussetzung ist allerdings ein funktionierendes professionelles Beurteilungs- und Führungssystem".

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