Die Kunst der Rhetorik: Wie man ein guter Redner wird

18.10.2006
Von Jasmin Kirchner

Der letzte Punkt, die Handlung zur Verwirklichung der Wünsche, bleibt den einzelnen Zuhörern selbst überlassen. Je nach dem welche Ziele der Vortrag hatte, kann das nun die Zustimmung zu der Meinung des Redners sein, wodurch die Hörer an dessen brillanten Ideen teilhaben, oder die Zusage zur Finanzierung einer Innovation um am Gewinn beteiligt zu sein.

Entsprechend dem Inhalt und den Zielen der Ansprache kann der Spannungsbogen auch durch einen chronologischen oder steigernden Redeaufbau erzeugt werden. Bei einem Diskurs bietet sich dialektisches Vorgehen an (These, Antithese und Synthese) und wenn verschiedene Schritte einer Entwicklung aufzuzeigen sind, ist die reihende Gliederung angebracht. Die Auswahl der richtigen Methode ergibt sich aus den Inhalten und Zielen des Vortrags.

Tipps und Tricks wie man ein guter Redner wird

Beispiele für ergreifende und unvergessliche Reden gibt es einige (z. B. John F. Kennedys Rede zum Amtsantritt oder Martin Luther Kings Rede bei der Protestkundgebung in Washington 1963). Lernen Sie von den Besten! Die großen Ansprachen können Sie zum nachlesen oder auch als Videosequenzen anhören und ansehen. Manchmal lohnt auch das Anschauen einer Bundestagsdebatte - natürlich mit Beispielen von Rednern mit Stil und Klasse ebenso wie auch mit scheinbar hoffnungslosen Fällen.

Die Ansprache vor Publikum stellt besondere Anforderungen an den Redner. Durch Übung können Lampenfieber und Unsicherheiten abgebaut werden. Nutzen Sie deshalb alle sich bietenden Gelegenheiten zur Rede, seien es Geburtstage, Vereinsansprachen oder Firmenjubiläen und auch die Ehre einer Trauerrede mag einmal auf Sie zukommen. Bereiten Sie sich vor und achten Sie beim Vortrag auf die Reaktionen der Zuhörer: Lassen Sie sich im Anschluss Feedback geben und fragen Sie auch nach, welchen Eindruck Sie beim Publikum erweckt haben.

Vergleichen Sie das Bild, das Sie von sich selbst haben, mit dem, das die anderen sich von Ihnen gemacht haben (Eigen- und Fremdbild). Um ein Thema das Ihnen am Herzen liegt richtig zu vermitteln, müssen Aussage und Auftreten übereinstimmen. Die Körpersprache sollte das Ausgesprochene unterstützen und bekräftigen. Einige Übungen vor dem Spiegel oder eine Videoanalyse sind sehr hilfreich. Auch hier kann man aus den Medien lernen, oftmals auch wie es nicht sein sollte - oder würden Sie einem aufs feinste herausgeputzten Vorstandsprecher der lachend und bestens gelaunt der versammelten Belegschaft die Streichung jedes vierten Arbeitsplatzes verkündet, die geäußerte Betroffenheit abnehmen?

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