Die Mobilfunkanbieter zittern vor Aldi & Co.

20.10.2005

Zusammenarbeit für kleinere Anbieter attraktiv

Mit sinkenden Terminierungsentgelten wird ein Einstieg von Aldi & Co wahrscheinlicher. Attraktiv sei eine Zusammenarbeit vor allem für die kleineren Anbieter O2 und E-Plus, die dadurch ihre Kundenzahl kräftig in Höhe schrauben könnten, sagt ein Branchenkenner, der ungenannt bleiben wollte. Welche Sogwirkung eine Kooperation mit einem starken Vertriebspartner haben kann, zeigt das Beispiel O2/Tchibo. O2 sammelte über das Filialnetz des Kaffeerösters innerhalb weniger Monate 435.000 Kunden ein. "Bei Aldi oder Lidl wäre die Wirkung wohl noch viel größer."

Branchenexperten erwarten daher, dass entweder E-Plus oder O2 dem Drängen der Handelsketten nachgeben werden. "Der Preis könnte dann auch über zehn Cent je Minute liegen", sagt der Branchenkenner. Die Kooperation müsse sich rechnen, Verluste würde keines der Unternehmen akzeptieren. Trotz des Preissturzes bleiben die deutschen Mobilfunker auf dem Wachstumspfad: Bis zum Ende der Dekade werde der Umsatz der Branche auf 28 Milliarden Euro kräftig anschwellen, sagt Philipp Geiger, Telekomanalyst der Unternehmensberatung Solon.

Die sinkenden Preise müssen nicht zum Nachteil der Mobilfunkfirmen sein: "Unsere Erfahrung ist, dass, wenn wir die Preise für die richtige Kundengruppe senken, wir auf der anderen Seite die Nutzung steigern können", sagt Philipp Humm, Chef von T-Mobile Deutschland, der dpa-AFX. Die Kunden würden bei günstigen Preisen verstärkt zum Handy greifen, statt zum herkömmlichen Festnetz-Telefon. (pcwelt/cm)

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