Die DRAM-Speicherchipkrise wird sich auch im dritten Quartal 2008 fortsetzen. Wie das asiatische Branchenportal DigiTimes unter Berufung auf die größten drei taiwanesischen DRAM-Produzenten Inotera Memories, Nanya Technology und Powership Semiconductor Corporation (PSC) berichtet, fallen die Forecasts pessimistisch aus. Im Rahmen einer vorgestern, Mittwoch, abgehaltenen Investorenkonferenz zeigte sich vor allem Inotera mit Blick auf das dritte Quartal nur wenig zuversichtlich. Der Konzern geht davon aus, dass die Lage auch über die gesamte zweite Jahreshälfte preisbezogen negativ anhalten könnte. "Die Situation am DRAM-Markt wird langsam besser. So gleicht sich das Angebot von Mal zu Mal an die Nachfrage an. Von einer Verknappung sind wir jedoch noch weit entfernt", unterstreicht Merck-Finck-Analyst Theo Kitz.
Laut Inotera-Präsident Charles Kau werden auch internationale Wirtschaftsturbulenzen nicht spurlos an der Speicherchip-Industrie vorüber ziehen. Insbesondere die hohen Rohstoff- und Energiepreise setzen der Branche gegenwärtig zu. "Diese Belastungen haben noch keinen Einfluss auf die Preisgestaltung der DRAM-Hersteller. Viel wichtiger ist die Situation beim Verhältnis der Vertrags- zu den Spotmarktpreisen. Letztere steigen derzeit und liegen sogar über den Vertragspreisen - das ist sehr ungewöhnlich", erläutert Kitz weiter. Auch die global ansteigende Inflation bereitet Kau Kopfzerbrechen. Die Auswirkungen auf die IT-Industrie könnten sich vor diesem Hintergrund verschärfen, sodass ein neuerlicher Preisverfall nicht mehr länger auszuschließen sei, so der Inotera-Manager.