Eigene Mitarbeiter sind gefährlich

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

Brancheninsider sehen die unterschiedlichen Motivlagen für Unternehmensspionage sehr breit gefächert. So reichen die Spionagegründe angefangen von Problemen mit dem eigenen Chef über die persönliche Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen bis hin zu höher dotierten Job-Angeboten der Konkurrenz. Laut einer Datenerhebung, die Corporate Trust mit dem Handelsblatt und dem hamburgischen Büro für Angewandte Kriminologie bei 7.500 deutschen Unternehmen durchführte, ist die entstehende Rufschädigung das größte Problem. So vermutet Schaaf, dass aufgrund der von vielen Firmen nicht zur Anzeige gebrachten Fälle die Dunkelziffer weitaus höher sein dürfte. "Um nur nichts an die Medien durchdringen zu lassen und damit den Ruf nach außen hin zu wahren, entledigt man sich unter anderem potenzieller Spione mit dem sogenannten goldenen Handschlag", so der Fachmann im pressetext-Gespräch.

Obwohl laut der Untersuchung mit 57,6 Prozent überwiegend mittelständische Unternehmen in der Bundesrepublik vom illegalen Informationsabfluss betroffen sind, stehen fast immer auch Konzerne im Mittelpunkt der Öffentlichkeit. So wurde der US-Handelskette Wal-Mart im vergangenen Jahr vorgeworfen, geheimdienstähnliche Strukturen aufgebaut zu haben. So sollen nicht nur eigene Mitarbeiter systematisch abgehört, sondern auch Aktionäre und Kritiker des Konzerns bespitzelt worden sein. Spezialisten meinen jedoch, dass es auch andere, legitime Methoden gibt, um das Sicherheitsrisiko eigener Mitarbeiter möglichst klein zu halten. Vor der Besetzung sensibler Positionen sollten Unternehmen daher den persönlichen und beruflichen Hintergrund der Bewerber prüfen. Laut Fachleuten zählen dazu neben früheren Arbeitgebern auch die finanziellen Verhältnisse oder Firmenbeteiligungen. (pte/mf)

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