Tipps für IT-Dienstleister

Eigenen Ruf verbessern

Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.

Reputationsportale und Agenturen

Wer sich nicht selbst um seinen Ruf im Internet kümmern will, kann spezialisierte Agenturen wie ReputationDefender oder DeinGuterRuf damit beauftragen oder auf einem Reputationsportal wie myON-ID sein Profil anlegen. Dort erstellen Sie ein Profil u.a. mit Links zu Ihrem Weblog und Ihrer Website und legen die Suchtreffer fest. Die Basisfunktionen sind dort kostenlos. Für 5,99 Euro pro Monat versprechen die Macher eine Werbeanzeige in den Trefferlisten von Google sowie eine eigene URL und weitere Optimierungsmaßnahmen.

Sobald die Bestätigungsmail von myON-ID in Ihrem Postfach eingetroffen ist, können Sie Ihr Profil mit Daten und Bildern füttern. myON-ID schlägt Ihnen außerdem Verknüpfungen zu allen nur denkbaren Web-2.0-Portalen vor. Außerdem bekommen Sie Vorschläge für Ihr Profilbild – dabei wählt myON-ID anscheinend Portraitfotos aus, die im Web in Zusammenhang mit Ihrem Namen stehen.

Damit Sie sich aber keinen Illusionen hingeben: Yasni und myON-ID können die Löschung unerwünschter Ergebnisse bei Google nicht erzwingen. Insofern sind die Wirkungsmöglichkeiten solcher spezialisierten Personensuchmaschinen und Reputationsportalen durchaus beschränkt.

Eine Garantie für den Erfolg solcher Reputationsagenturen wie ReputationsDefender oder DeinGuterRuf gibt es also nicht. Im schlimmsten Fall bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als einen Rechtsanwalt zu beauftragen, der die Löschung auf dem Rechtswege erzwingt. Das verspricht allerdings nur dann einigermaßen Erfolg, wenn der Serverbetreiber in Deutschland sitzt. Befinden sich die für Sie unangenehmen Inhalte dagegen auf einem Server, der im Ausland, unter Umständen in Osteuropa oder Asien steht, so sind Ihre Aussichten für eine Streichung gleich null.

Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass es durchaus möglich ist, dunkle Flecken und missglückte Unternehmungen der Vergangenheit in der Masse der Internetinformationen untergehen zu lassen. So existieren beispielsweise bei Xing Profile mit Lebensläufen von Unternehmern, die verschweigen, dass sie in den vergangenen Jahren mehrfach Positionen wie Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstand bei einigen Internet-Startups und kleineren Firmen innehatten. Diese Firmen scheiterten großenteils, die meisten wurden insolvent und/oder gingen Konkurs.
Doch eine Google-Recherche zu den betreffenden Managernamen liefert keine Hinweise auf diese lange und durchaus beeindruckende Liste von Pleite-Unternehmen. Erst wenn man den Namen des Unternehmers konkret mit einem der damals gescheiterten Unternehmen zu einer gemeinsamen Google-Suche verbindet, liefert das Web Hinweise auf zumindest eines dieser Debakel der Vergangenheit. Stattdessen kommen bei der Recherche zu den betreffenden Geschäftsleuten nur deren neueste Unternehmen ans Tageslicht – hier ist die Reputationsarbeit also rundum gelungen dank vieler Weblogeinträge und sonstiger Medienpräsenz. (PC-Welt/tö)

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