Interview mit Ingram-CE-Chef Dassau

Engpässe bei Displays und Monitoren sind nicht zu erwarten

18.05.2011

CP: Oder zum Beispiel auch im Heimkino, aber das Wachstum des Gesamt-Projektoren-Marktes von 13 Prozent im ersten Quartal, von dem Pacific Media Associates spricht, scheint doch recht erstaunlich zu sein in einem Jahr ohne großes Sportereignis, oder?

Dassau: Wir haben dieses Jahr weder eine WM noch die Kombination aus EM und Olympischen Spielen, weshalb die Masse der Beamer sicherlich unter Vorjahresniveau bleiben wird. Der Damen-WM können wir aus Sicht der Verkaufszahlen leider keinen großen Nachfrageschub zuteil werden lassen. Es gibt aber durchaus Wachstum in einzelnen Segmenten, zum Beispiel bei Cinema-Projektoren, die mehrere zehntausend Euro kosten: Die Kinos investieren mit Blick auf 3D in solche Geräte und haben die Kosten bei Blockbustern wie "Avatar" schon nach wenigen Wochen wieder reingeholt. Stark angezogen hat auch das Leasinggeschäft für professionelle In- und Outdoor-Veranstaltungen.

CP: Welche Auswirkungen sehen Sie durch das verheerende Erdbeben in Japan vom März und seine Folgen?

Dassau: Was Projektoren angeht, gibt es wohl gewisse Probleme mit DLP-Chips und anderen Komponenten für Full-HD-Heimkino, da auch japanische Fabriken (auch von Texas Instruments) betroffen sind oder waren. Ich glaube aber nicht, dass die Verfügbarkeitsprobleme, wenn sie tatsächlich da sind, von langer Dauer sein werden. Auf Display-Seite sehen die Kollegen aus anderen Kontinenten gewissen Engpässen entgegen. Ich denke allerdings auch hier nicht, dass es zu gravierenden Probleme kommt, denn wie Sie selbst ja berichtet haben, hat der Mutterglas-Riese Corning die Produktion nicht gestoppt oder heruntergefahren. Sollte es Engpässe geben, hätten diese meiner Meinung und der anderer Beobachter nach höchstens den positiven Effekt, Überkapazitäten abzubauen.

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