Entscheidungshilfe Coaching: Was "ver-wickelt" ist, "ent-wickeln"

21.12.2007
Von Ute Waßmuth

Den richtigen Coach auswählen

Es gibt einige wichtige Tipps, die bei der Suche nach dem passenden Coach helfen:

1. Fragen Sie sich zunächst: Auf welche Art Fragen suche ich eine Antwort? Persönliche? Familiäre? Berufliche? Unternehmerische? Oder gar Sinnfragen? Außerdem: Warum finde ich keine Antwort? Warum kann ich mich nicht entscheiden? Hieraus können Sie ableiten, welche Kenntnisse, Erfahrungen "Ihr Coach" haben sollte.

2. Coach ist kein geschützter Beruf. Jeder darf sich so nennen. Lassen Sie sich deshalb von den Coachs, die Sie in Betracht ziehen, einen Lebenslauf geben, aus dem hervorgeht, welche Ausbildungen die Person durchlaufen und welche Lebens-/Berufserfahrung sie gesammelt hat.

3. Holen Sie mehrere Angebote ein und vergleichen Sie diese.

4. Fragen Sie den Coach nach Referenzen. Nennt er Ihnen Referenzen ohne ausdrückliche Erlaubnis seiner Klienten, ist Vorsicht geboten. Dann hält er sich nicht an die zugesagte Diskretion.

5. Ein guter Coach hilft Ihnen, sich zu entscheiden. Außerdem begleitet er Sie beim Umsetzen der Entscheidung. Deshalb sind gute Coachs spezialisiert - zum Beispiel auf die Beratung bei persönlichen, beruflichen oder unternehmerischen Fragen (selbst wenn sich diese beim Coachen nicht sauber trennen lassen). Trotzdem gilt: Ein Coach, der behauptet, er sei bei allen Problemlagen fit, ist kein guter Coach.

6. Verlangen Sie ein Vorgespräch, bei dem Ihnen der Coach sein Vorgehen erklärt. Seriöse Coachs arbeiten transparent und können Ihnen ihre Arbeitsweise erläutern.

7. Fragen Sie den Coach, wo für ihn die Unterschiede zwischen Therapie und Coaching liegen. Ein professioneller Coach hat hierzu einen klaren Standpunkt.

8. Vertrauen Sie auf Ihr Gefühl. Wenn Sie beim Vorgespräch das Gefühl haben, "die Chemie stimmt nicht" oder "der Coach kann mir nicht helfen", sollten Sie sich einen anderen suchen.

9. Vereinbaren Sie mit Ihrem Coach vorab schriftlich, wie oft, wie lange und in welchem zeitlichen Abstand Sie sich treffen. Klären Sie mit ihm zudem, inwieweit er Ihnen auch zwischen den Sitzungen als Ansprechpartner zur Verfügung steht.

10. Vereinbaren Sie mit ihm auch, bis wann Ihr "Problem" gelöst sein sollte, denn ein Coaching ist stets zeitlich begrenzt.

Aber Achtung: Ein Coach ist kein Therapeut. Er hilft Ihnen nicht, Probleme zu lösen, deren Wurzeln in Ihrer Persönlichkeit liegen. Er unterstützt sie vielmehr in einer konkreten Entscheidungssituation dabei, das scheinbar unauflösbare Knäuel von unterschiedlichen, sich teils widersprechenden Interessen, Bedürfnissen, Einschätzungen usw. zu entwirren, so dass sich Ihnen neue Handlungsperspektiven eröffnen und Sie wieder entscheidungsfähig sind. Und er unterstützt Sie dabei, einen möglichen Weg zu Ihrem Ziel zu entwerfen. Das heißt: Ein Coach löst nicht stellvertretend für Sie Ihre Probleme. Er unterstützt Sie nur dabei, Ihre widerstreitenden Gedanken und Gefühle zu ordnen, so dass Sie wieder entscheidungs- und handlungsfähig werden. Außerdem begleitet er sie, sofern gewünscht, auf dem Weg zu Ihrem Ziel. Denn im Gegensatz zu vielen Therapeuten ist er davon überzeugt: Sie können Ihr Leben alleine meistern... denn das haben Sie ja in der Vergangenheit schon oft bewiesen.

Zur Autorin: Ute Waßmuth arbeitet als Beraterin sowie Coach für die Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal, Tel. 07251/989034; E-Mail: info@kraus-und-partner.de; Internet: www.kraus-und-partner.de (gn)

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