Mit Buffalo und Pioneer haben gleich zwei japanische Elektronikkonzerne die ersten internen PC-Brenner angekündigt, die Blu-ray-XL-Disks (BDXL) beschreiben. Damit hält Blu-ray XL in Computern Einzug. Die Modelle beider Hersteller unterstützen auch die kapazitätsstärksten BDXL-Rohlinge mit vier Layern. Solche Scheiben fassen 128 Gigabyte (GB) an Daten.
Während Pioneer Mitte November mit dem "BDR-206MBK" in Japan an den Start gehen wird, hält sich Buffalo mit genauen Launchterminen noch bedeckt. Dafür hat man mit dem "BRXL-6U2" auch einen externen Brenner angekündigt, der somit definitiv das erste Gerät seiner Art ist. Alle drei Modelle unterstützen den Herstellern zufolge auch 3D-Inhalte.
Frischer Kapazitätswind
BDXL ist eine Erweiterung der Blu-ray-Spezifikationen, das erst im Juli erstmals in Produkten umgesetzt wurde (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100716013/). Mit den Brennern von Pioneer und Buffalo können erstmals Computernutzer von der höheren Kapazität der Formaterweiterung profitieren. Wie viele Daten eine Scheibe dabei fassen kann, zeigt ein Vergleich zu Notebooks. Das Elf-Zoll-Modell von Apples neuem MacBook Air bietet maximal 128 GB an Daten - ein einmal beschreibbarer BDXL-Rohling reicht also für ein komplettes Backup.
Sowohl Buffalos Modelle als auch der Pioneer-Brenner unterstützen zudem wiederbeschreibbare BDXL-Scheiben. Diese nutzen allerdings nur drei Layer und sind auf eine Kapazität von 100 GB begrenzt. Zudem sind alle Geräte zu DVD und CD abwärtskompatibel, was ein Aufrüsten attraktiver macht. Bufallo stellt mit dem "BRXL-6U2" zudem einen externen Brenner in Aussicht, der einfach per USB an den Computer angeschlossen wird. Ehe BDXL-Brenner auch Europa erreichen, dürfte es noch dauern. Buffalo bezeichnet auf Nachfrage das dritte Quartal 2011 als realistisch. (pte/cm)
- <b>988 Exabyte weltweit:</b> In einer im März veröffentlichten Studie errechnete das Marktforschungsinstitut IDC, welche Datenmengen auf den Speichern der Erde liegen. Demnach sollen es im Jahr 2006 etwa 161 Exabyte (161.000.000.000.000 MB) gewesen sein. Für 2010 prognostizierte man 988 Exabyte – knapp eine Billiarde Megabyte.
- <b>Kein echtes Maß:</b> Die traditionell in Zoll angegebene Größe von Festplatten hat nichts mit ihrer physikalischen Größe zu tun. Sie ist ein Formfaktor. Eine 3,5-Zoll-Platte zum Beispiel ist genau 10 Zentimeter breit – das entspricht 3,937 Zoll.
- <b>Die erste Festplatte der Welt:</b> Die "IBM 350" wurde 1956 als Teil des Großrechners IBM 305 RAMAC in Betrieb genommen. Zwei separate Köpfe lasen und schrieben die Daten auf 50 Magnetscheiben, die mit 1.200 Umdrehungen pro Minute rotierten. Die Kapazität: 4,4 Megabyte. Der Speicherplatz wurde vermietet.
- <b>Kalkulierte Rechenfehler:</b> Bei der Berechnung von Kapazitäten verwenden Festplattenhersteller Potenzen zur Basis 10. Ein Gigabyte entspricht 10 hoch 9 Byte. Computer rechnen aber zur Basis 2. Ein Gigabyte entspricht hier 2 hoch 30 oder 1.073.741.824 Byte. 250-Gigabyte-Festplatten haben in Wirklichkeit also nur eine Kapazität von etwa 232 Gigabyte.
- <b>Moore'sches Gesetz gilt auch für Festplatten:</b> Die maximale Kapazität von Festplatten verdoppelt sich etwa alle 12 Monate – und das schon seit Jahren. Die derzeit größten handelsüblichen Harddisks fassen zwei Terabyte.
- <b>Rapider Preisverfall:</b> Ein Gigabyte Festplattenkapazität gibt es heute bereits ab etwa 10 Cent. Die von Seagate 1980 vorgestellte "ST506", eine 5,25-Zoll-Platte mit 5 Megabyte Kapazität, kam auf etwa 250 Euro pro Megabyte.
- <b>Die kleinste Festplatte:</b> Im Januar 2004 zeigte Toshiba auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas eine 0,85-Zoll-Festplatte mit 4 Gigabyte Kapazität. Die Mini-Platte schaffte es als kleinste Festplatte aller Zeiten ins Guinness-Buch der Rekorde - und in die Serienfertigung.
- <b>Optimale Temperatur:</b> Google wertete 2007 die Daten von etwa 100.000 Festplatten aus seinen Rechenzentren aus. Unter anderem kam dabei heraus: Festplatten leben bei einer Betriebstemperatur von 40 Grad Celsius am längsten. Schlecht für die Lebensdauer: mehr als 45 oder weniger als 30 Grad Celsius.
- <b>Mikroskopischer Abstand:</b> Der Abstand zwischen dem Schreib-Lese-Kopf und der Oberfläche der Magnetscheiben beträgt bei heutigen Festplatten 10 Nanometer. Ein menschliches Haar hat übrigens eine Dicke von 50.000 Nanometern.