Forderungsverbriefung

Finanziell flüssig sein und bleiben

10.06.2008
Von Holger Schmidt

Diese Anforderungen erfüllt eine "Securitisation" oder "Forderungsverbriefung" genannte Variante des Forderungsverkaufs. Hierbei werden die aufgekauften Forderungen gebündelt in einen bankenunabhängigen Fonds eingebracht. Sie sind also am Kapitalmarkt refinanziert. Deshalb können die Unternehmen die verkauften offenen Forderungen sofort als Guthaben verbuchen. Dadurch steigen nicht nur die Liquidität und die Eigenkapitalquote, es verbessert sich auch ihr Rating. Bei dieser Form des Forderungsverkaufs verbleibt das Mahnwesen - anders als beim Inkasso - beim Unternehmen selbst. Es muss seinen Kunden nur ein anderes Konto für die Überweisungen nennen.

Wie funktioniert der Forderungsverkauf?

Wie der Forderungsverkauf funktioniert sei anhand eines fiktiven, aber realistischen Beispiels illustriert. Der Kreditrahmen des Unternehmens "Schaffviel" ist immer wieder ausgeschöpft während er zugleich hohe Außenstände hat. Also kontaktiert der Inhaber einen Spezialisten, der sich Forderungen mittelständischer Unternehmen ankauft. Der Inhaber von "Schaffviel" entscheidet gezielt, von welchen Debitoren er Forderungen verkaufen möchte. In erster Linie werden dies Kunden sein, mit denen er lange Zahlungsziele vereinbart hat oder gegen die er besonders viele offene Forderungen hat. Das Unternehmen Schaffviel bestimmt also selbst, von welchen Kunden es Forderungen verkauft und von welchen nicht.

Der Forderungsankäufer bewertet daraufhin diese Kunden bezüglich ihrer Bonität und Zahlungsmoral und vereinbart mit Schaffviel für jeden Kunden ein Limit, bis zu dem Forderungen aufgekauft werden. Aus der Addition der Limits ergibt sich der Gesamtbetrag, bis zu dem ein Forderungsverkauf möglich ist zum Beispiel 100.000 oder 250.000 Euro, abhängig vom Liquiditätsrahmen, den Schaffviel benötigt.

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