Lieferengpässe befürchtet

Flash- und DRAM-Preise schießen in die Höhe



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.
Nach der Naturkatastrophe in Japan sind die Preise für Speicherbausteine wie NAND-Flash oder DRAM in die Höhe geschnellt. Dies berichtet der IDG News Service.

Nach der Naturkatastrophe in Japan sind die Preise für Speicherbausteine wie NAND-Flash oder DRAM in die Höhe geschnellt. Dies berichtet der IDG News Service.

Die Preise für NAND-Flash, der in iPad, iPhone und andere mobilen Endgeräten eingesetzt wird, sind um 20 Prozent gestiegen. Der Markt reagiert so stark, weil 40 Prozent der NAND-Flash-Produktion aus japanischen Fabriken stammen.

Dabei scheint es sich jedoch um eine Überreaktion des Speichermarkts zu handeln. Nach Aussagen der wichtigsten japanischen Zulieferer sind nämlich die Fabriken, die diese Chips produzieren, weitgehend unbeschädigt. Auch Stromausfälle seien in den Regionen, in denen die Produktionsstätten stehen, nicht zu befürchten.

Analysten sehen in den steigenden Preisen jedoch ein erstes Anzeichen massiver Probleme, welche die gesamte Chip-Industrie betreffen könnten: Japanische Zulieferer sind als Komponenten- und Material-Zulieferer entscheidend für die weltweite Chip-Produktion.

Obwohl die Preise anziehen, verkaufen nur wenige Speicherhersteller- oder Distributoren ihre Ware, so das Online-Clearinhosue DRAMeXchange. Viele Unternehmen wollen ihre Lagerbestände lieber behalten als schnellen Gewinn zu machen.

Toshiba, einer der größten NAND-Flash-Produzenten der Welt hat erklärt, dass keine seiner Fabriken, in denen NAND-Flash-Chips hergestellt werden, vom Erdbeben oder dem Tsunami betroffen sei. Die einzige Chip-Fabrik des Herstellers im Erdbebengebiet befindet sich in Kitakami, Präfektur Iwate. Dort würden aber keine Flash-Chips hergestellt. In dieser Fabrik wurde die Produktion bis auf weiteres stillgelegt.

Die Flash-Fabriken von Toshiba liegen in Yokkaichi, rund 800 Kilometer vom Epizentrum des Erbebens und der vom Tsunami betroffenen Region entfernt. "In zwei Fabriken wurde am 11. März, kurzzeitig die Produktion ausgesetzt, die Fabriken arbeiten jetzt aber wieder normal. Wir untersuchen immer noch sorgfältig die Auswirkungen des Erdbebens, können aber bisher nur minimale Schäden feststellen", so das offizielle Statement des Herstellers. (haf)

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