Gartner: Deutscher PC-Markt legt um 3,9 Prozent zu - Vista-Effekt nicht so bald

07.02.2007

Der deutsche Marktführer Fujitsu Siemens hat mit minus 0,76 Prozent im Gesamtmarkt und minus 5 Prozent im Desktop-Segment abermals Marktanteile verloren. Als größte Herausforderung für den Heimspieler bezeichnet Gartner den Preiskampf.

Davon profitiert hat unter anderem der Marktzweite Hewlett-Packard (HP), der im vierten Quartal mit 31,06 Prozent und im gesamtjahr 2006 mit 18,9 Prozent das größte Wachstum hinlegen konnte. Vor allem im Notebook-Segment hat HP mit günstigen Angeboten seine Marktposition ausbauen können. Was HP auch geholfen habe könnte, ist die Tatsache, dass sich der amerikanische Hersteller von seiner strikten Trennung nach Business- und Consumer-Produkten verabschiedet hat, womit die Kunden eine größere Auswahl haben als bisher.

Acer, laut Gartner im vierten Quartal und im Gesamtjahr 2006 auf Platz drei im deutschen PC-Markt, geht indes genau den umgekehrten Weg einer klareren Trennung zwischen Business- und Consumer-Produkten und ist damit auch erfolgreich. Mit 19,5 Prozent Wachstum im vierten Quartal ist das taiwanesische Unternehmen an Dell vorbeigezogen, wie der amerikanische Direktanbieter auch europaweit Marktanteile verloren hat.

Größter Verlierer im deutschen PC-Markt war aber der deutsche Anbieter Medion nach einem 50-prozentigen Rückgang des Geschäftsvolumens mit seinem Hauptabnehmer Aldi.

Wie manche anderen Branchenkenner rechnet Gartner-Analaystin Escherich nicht mit einem so baldigen Vista-Effekt und sagt: "Viele Hersteller hoffen jetzt, dass Dual Core und Microsoft Vista im nächsten Quartal den Markt weiter antreiben werden. Wir erwarten den Anschub allerdings erst Mitte nächsten Jahres, wenn die Testphase für Vista mit erneuten PC-Käufen im Großkundengeschäft zusammenfällt." Sollte der Dollar weiterhin fallen, könnte es in der Zwischenzeit für europäische Hersteller noch mal besonders schwer werden, sich gegen die Dollar-basierten Marken im Preiskampf zu behaupten." (kh)

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